Gossip und Lästereien erzeugen negative Energie

von Jessica Mazur
Die Schlagzeilen der führenden US Gossip-Magazine 'US Weekly', 'Star Magazine', 'InTouch Weekly' und 'Life & Style' lauten in dieser Woche 'Mel Gibson: Kein Ehevertrag. Die 900 Millionen Dollar Scheidung', 'Weltexklusiv: Angelina Jolie schon wieder schwanger', 'Die Obamas: Wie wir unsere Liebe lebendig halten' und 'Twilight Herzschmerz: Das Liebesdreieck explodiert'.
Keine schlechten Schlagzeilen, könnte man denken, doch wenn man Gwyneth Paltrow Glauben schenkt, wird sich die 'InTouch' mit ihrer Obama-Story in dieser Woche als echter Ladenhüter der Newsstands entpuppen. Gwyneth behauptet nämlich in dieser Woche in ihrem GOOP Newsletter, der heute Morgen in mein Emailpostfach flatterte, Gossip-Liebhaber wollen alles hören, nur keine positiven Nachrichten. Genau genommen stammt diese Weisheit nicht von Paltrow, sondern von einem Magazinherausgeber, der der Schauspielerin einst erklärte, dass sich gute Nachrichten einfach nicht verkaufen lassen.
Gossipfreunde, zu denen ich mich natürlich ohne mit der Wimper zu zucken dazuzähle, ergötzen sich demnach in erster Linie an den Schicksalsschlägen anderer. Naja, so hart würde ich das jetzt nichts ausdrücken, ab und an lese ich schließlich auch gerne ein paar News über süße, kleine Promikinder...;-)
Doch damit soll jetzt Schluss sein! Denn Gwyneth Paltrow hat zum Anti-Gossip-Appell geblasen und damit heute in Hollywood für allerlei Wirbel gesorgt. Gemeinsam mit Kabbala-Meistern, Priestern und Psychologen erteilt sie der Welt nämlich genaue Anweisungen, wie wir alle unser Leben verbessern können: fortan auf Klatsch und Tratsch verzichten. Denn: 'Wir müssen dem, was aus unserem Mund herauskommt, VIEL mehr Beachtung schenken, als dem, was in unseren Mund hineingeht' (Wie, Worte sind wichtiger, als Schokolade?). Wenn wir etwas Schlechtes sagen, schütten wir nämlich Müll aus vor unserem Haus, und wenn wir etwas Gutes sagen, pflanzen wir Blumen, so Paltrow und ihre Helfer. Aha! Na, das probiere ich doch gleich mal aus: 'Ich finde es GANZ toll, dass Angelina Jolie Kinder sammelt, wie andere Leute Briefmarken.' Nö, hat nicht geklappt, in meinem Vorgarten wächst weiterhin nur Unkraut. Schon gut, schon gut, ich weiß ja, dass das nur eine Metapher war. Und vermutlich ist auch was dran an den Weisheiten von Gwyneth und Co., wenn sie sagen, dass Gossip und Lästereien negative Energien erzeugen und zu Schlafstörungen und Morgenmuffeligkeit führen können.
In meinem Blog gestern habe ich zum Beispiel gelästert, dass vermutlich niemand Michael Jacksons altes Bett kaufen will und was hatte ich heute Morgen für miese Laune, als mich der Wecker um sieben aus dem Schlaf gerissen hat. Vermutlich bin ich schon Gossip-geschädigt. Gwyneth Paltrow müsste es dann allerdings auch sein, denn die lästerte nicht nur über Jennifer Lopez, als diese sich nach neun Monaten Verlobung schon wieder vom gemeinsamen Ex Ben Affleck trennte, sondern auch über Jennifer Aniston und ihren Ex Brad Pitt, denen sie vorwarf, sie hätten während ihrer Ehe viel zu viel Privates in der Presse ausgeplaudert.
Dennoch: Ich bin jetzt zwiegespalten. Welche Lektüre soll ich am Wochenende mit nach Santa Monica zum Strand nehmen? Die langweilige 'Wir sind ja so glücklich'-Obama-Story oder die 'Juicy Details' über Robert Pattinson, der am Set des neuen Twilight-Films angeblich alles mitnimmt, was nicht bei drei auf den Bäumen ist? Hm, Blumen oder Müll? Ich hab's: Ich lese erst den 'Pattinson-Müll' und lasse danach die 'Obama-Blumen' drüber wachsen. Ein guter Plan! Toll, dass sich Gwyneth Paltrow mal wieder berufen gefühlt hat, in Hollywood die Welt zu erklären!
Viele Grüße aus Lalaland von Jessica Mazur.
