In Berlin wurde zum 45. Mal die Goldene Kamera verliehen. Nachdem der Axel-Springer-Verlag die Gala im vergangenen Jahr aus Spargründen abgesagt hatte, sorgte jetzt der erstmals angeheuerte Moderator Kerkeling mit losem Mundwerk für zahlreiche Lacher. “Wissen Sie, wie die Goldene Kamera hergestellt wird?“ frotzelte er etwa. “Es werden zwei Bambis eingeschmolzen.“
Die Ehrung von TV-Altmeister Joachim ’Blacky’ Fuchsberger übernahm der US-Sänger Harry Belafonte. Die beiden 82 Jahre alten Herren sorgten für die anrührendsten Minuten des Abends. “Was für eine Überraschung! Ich muss anfangen zu weinen. Das ist ja der Wahnsinn“, stammelte Fuchsberger immer wieder, als er Belafonte sah.
Auch Hollywood-Schwergewicht Danny DeVito gab sich sichtlich gerührt, als sein Laudator Michael Douglas vor die Kulissen trat. Der zweifache Oscar-Preisträger rief die Hippiezeiten in Erinnerung, in denen er mit DeVito eine Studentenbude in New York teilte. “Mein neunjähriger Sohn hat gesagt: Danny DeVito? Er ist der größte Schauspieler aller Zeiten“, erzählte Douglas und schloss sich dem Urteil rückhaltlos an.
Richard Gere (’Pretty Woman’) und seine aus Deutschland stammende Schauspielkollegin Diane Kruger (’Inglourious Basterds’) wurden als beste internationale Darsteller geehrt. “Dankeschön, dankeschön, dankeschön“, sagte Gere in reinstem Deutsch und dankte dem Publikum für den Applaus im Stehen. “Ich freue mich, dass Sie nach drei Stunden die Gelegenheit haben, sich die Beine zu vertreten.“
Matthias Schweighöfer wurde für seinen Auftritt in ’Marcel Reich-Ranicki: Mein Leben’ geehrt und stach damit die Mitbewerber Heino Ferch und Josef Hader aus.
In seiner Dankesrede grüßte er Oma und Opa und schickte noch eine Liebeserklärung an seine kleine Tochter Greta: “Sie ist während der Dreharbeiten in Breslau entstanden. Und seit ihrer Geburt weiß ich: Das einzig Wahre, das, was wirklich zählt im Leben, sind Kinder!“
Senta Berger (68) setzte sich bei der Preisvergabe gegen ihre Konkurrentinnen Anna Loos und Silke Bodenbender durch. In ihrer Dankesrede erinnerte Berger daran, wie sie vor Jahren selbst einmal die Goldene Kamera moderiert hatte. “Es war schrecklich. Ich war so aufgeregt - aufgeregter als heute.“