"Dann bist du irgendwann tot"
GNTM-Gewinnerin Kim Hnizdo über Negativität im Model-Business

Ihr Umgang mit krasser Negativität im Modelbusiness
von Jens Prewo, Kerstin Henke & Vincent Nellessen
Als Moderatorin des Abends führte Kim Hnizdo durch die Eröffnung der Frankfurter Fashion Show. Es geht – der Name verrät es schon – um Mode. Mode sei Kreativität, erklärte die 26-Jährige in ihrer Eröffnungsrede. Mode sei Selbstverwirklichung und auch Selbstbestimmung. Dass die „Germany’s Next Topmodel“-Siegerin von 2016 heute solche Worte glaubhaft aussprechen kann, ist das Ergebnis eines langen Prozesses, wie sie im Interview mit RTL ausplaudert. Was das Model zum radikalen Umdenken gebracht hat, verrät sie im Video oben.
Kim Hnizdos Weg zur Selbstliebe
Sie ist erst 26 Jahre alt und doch kann Kim schon auf eine beachtliche Lebenserfahrung zurückschauen, die sie sogar zum Umdenken gebracht hat. Jahrelang habe sie mit Unsicherheiten gelebt, mit ihrem Körper gehadert. Ihr Sieg bei Heidi Klums (49) Model-Schule vor bald sieben Jahren und der damit verbundene Einstieg in die toughe Fashion-Welt scheint das offensichtlich nicht leichter gemacht zu haben.
„Auf jeden Fall hab ich unfassbare ‘Body Insecurities’ gehabt und hab endlich geschafft mit heranwachsendem Alter zu merken, dass mein Körper toll ist und ich ihn so akzeptiere, so wie er ist“, erklärt sie im Interview. Doch bis dahin sei es ein harter Weg gewesen. Einer, der sich aber gelohnt habe: „Seitdem kann ich endlich tragen, was ich möchte und es mit Liebe, Selbstliebe und mit Überzeugung und proudness [Stolz] machen.“
Kim als Vorbild für Nachwuchsmodels
Zum Glück sei die Mode-Branche menschlicher geworden, wie sie im vergangenen Jahr ebenfalls gegnüber RTL ausgesprochen hatte. Trotzdem gibt sie heute zu bedenken: „Wenn du diese ganze Negativität zulässt, dann bist du irgendwann tot, irgendwie mental oder physically [körperlich]. Das ist kein Weg!“
Bei dem Event in Frankfurt, bei dem Kim als Moderatorin aufgetreten ist, ging es etwa darum, lokale junge Designtalente zu fördern. Auch für Kim ein besonderer Anlass, den sie sich nicht entgehen lassen wollte. Sie liebe es mit Nachwuchsmodels ins Gespräch zu kommen. „Es ist so viel besser alles jetzt und das strahle ich auch aus und plötzlich bekomme ich auch keine negativen Kommentare mehr zu meinem Körper.“ Eine wichtige Lektion, die sie jetzt auch weitergeben kann. (vne)