Gérard Depardieu: "Kann erst schlafen, wenn ich völlig besoffen bin"

Gerard Depardieu hat seine Biografie veröffentlicht.
Die Mutter von Gerard Depardieu wollte ihn mit Stricknadeln abtreiben. © Starface.ru / Splash News

Schauspieler Gerard Depardieu hatte keinen guten Start ins Leben

Im Leben von Gérard Depardieu ist schon so einiges passiert. Natürlich die Eskapaden, für die der Schauspieler bekannt ist. Der 65-Jährige pinkelte etwa in ein Flugzeug und fiel mit 1,9 Promille von einem Motorroller. Er ärgerte sich so über die hohen Steuern in Frankreich, dass er trotzig die russische Staatsbürgerschaft annahm. Jetzt hat der Schauspieler seine Biografie veröffentlicht. 'Ça c‘est fait comme ça' heißt sie – 'Es kam so'. Mit dem Magazin 'Le Point' hat er über sein bewegtes Leben gesprochen und dabei einen tiefen Einblick in sein Seelenleben gegeben – inklusive schockierender Enthüllungen.

So habe etwa seine verarmte Mutter Anne Jeanne Josèphe Marillier versucht, ihn zu töten, als er in ihrem Bauch heranwuchs. Laut Depardieu wollte die Hausfrau seinen Vater, einen Metallarbeiter, verlassen und einen neuen Lebensabschnitt beginnen. Sie stach mit Stricknadeln auf ihren Bauch ein, um ihr Baby umzubringen. Als ihr kleines Kind auf der Welt war, erzählte sie ihm von ihren Abtreibungsversuchen. Seitdem denke er ständig an den Tod. Wen wundert das bei so einem traurigen Start ins Leben?

Auch seine Kindheit verlief unglücklich. Depardieu geriet auf die schiefe Bahn. Mit zehn Jahren sei er auf den Strich gegangen und habe sich älteren Männern angeboten, so der Schauspieler weiter. "Seit ich jung war wusste ich, dass ich Homosexuelle befriedigen konnte." Die Männer hätten ihn nach Sex gefragt, er wollte Geld. Der Junge wuchs heran, verprügelte die Freier und raubte sie aus. Und er ging sogar noch einen Schritt weiter: Gelegentlich habe er einem Grabräuber dabei geholfen, gerade beerdigte Leichen wieder auszugraben und ihnen Schmuck und Schuhe zu stehlen.

Mit 16 saß Depardieu drei Wochen im Knast, weil er Autos geklaut hatte. Als Studenten 1968 gegen die französische Regierung protestierten und sich auf der Straße ausruhten, stahl er ihnen ihr Geld. Den Sprung aus der Gosse schaffte er schließlich durch einen schwulen Agenten. Er erkannte Depardieus Talent und zahlte ihm seine Ausbildung. Heute trinkt der Schauspieler eigenen Angaben zufolge bis zu 14 Flaschen Alkohol am Tag. In seiner Biografie liefert er dafür eine überraschende Begründung: "Ich bin besessen von dem Lärm in meinem Körper. Mein Herz schlägt, die Eingeweide gurgeln, die Gelenke knacken", schreibt er dort. "Diese Phobie ist so schlimm geworden, dass ich trinken muss, wenn ich allein in meinem Hotelzimmer bin, damit ich das nicht mehr hören muss. Es würde mich sonst verrückt machen. Ich kann erst schlafen, wenn ich völlig besoffen bin."

Bildquelle: Splash

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