Frederic von Anhalt bald Bürgermeister von LA?

von Jessica Mazur

Heute Mittag im Herzen von West Hollywood: Strahlend blauer Himmel, 26 Grad, die Sonne lacht, schöne Menschen lunchen im Petit Four, shoppen bei Nicole Miller und lassen sich bei Jessica Nail neben Demi Moore und Julia Roberts die Nägel machen. Hach, das Stadtbild am Sunset Plaza könnte so schön sein,... wäre da nicht dieses große, grüne Billboard, das nicht nur unsagbar dämlich aussieht, sondern auch noch großes Unheil prophezeit. Das Plakat verkündet nämlich: Prinz Frederic von Anhalt will Bürgermeister von Los Angeles werden. Wuaaah, wo bitte gehts zum Flughafen?

Bereits in der letzten Woche berichtete Prinz von A-Hole, wie ihn der Internetdienst TMZ.com treffsicher taufte, von seinen neuen politischen Plänen, und jetzt ist es für alle sichtbar. Ab sofort grinst alle Autofahrer am Sunset Boulevard ein überdimensionaler, Solarium gebräunter, alter Mann mit Protzring am Finger an. Daneben droht ein Schriftzug Prince Frederic for Mayor. Würde ich es nicht besser wissen, würde ich sagen, dass Billboard wurde schon für Halloween aufgehängt. Horror pur!

Doch von Anhalt meint es tatsächlich ernst. Er will 2013 für das Amt des hiesigen Bürgermeisters kandidieren. Warum? Weil er täglich Obdachlose sieht, die aus Mülltonnen essen und weil LA die schlechtesten Straßen Amerikas hat. Daran muss sich was ändern, und er ist genau der richtige Mann für den Job. Welches seiner vielen Talente ihn dafür qualifiziert, lässt er jedoch offen. Hm, mal überlegen...

Das Adoptieren von Bordell- und Nachtclubbesitzern vielleicht oder aber das Pinkeln ins Badewasser. Und Prinz Peinlich rechnet sich tatsächlich gute Chancen aus. Gegenüber CNN versicherte er nämlich: Ich bin seit 27 Jahren ein Teil von Hollywood.(...) Die Latinos habe ich alle hinter mir. Dumm nur, dass die Latinos mit denen ich in den letzten Tagen gesprochen habe, geschlossen nichts davon wissen. Aber bis 2013 ist ja auch noch was hin.

Die Reaktionen hier in LA auf den Wanna-Be Mayor von morgen fielen in der Regel alle gleich aus: großes Gelächter und/oder genervtes Augenrollen. Und in den US-Onlineforen liest man in diesem Zusammenhang immer wieder zwei Worte: idiot und moron (Schwachsinniger). Na, ich würde sagen, die Sache mit dem Wahlkampf läuft doch schon mal nicht schlecht ;-).

Wie lange wir hier das Billboard noch ertragen müssen, ist leider nicht bekannt, aber ich werde in den kommenden Wochen vorsichtshalber meine Augen starr auf die Straße richten, wenn ich über den Sunset Boulevard fahre. Sicher ist sicher. Die Kosten für die Plakatwand sollen übrigens bei rund 100.000 Dollar. Tja, so schnell kann man Geld zum Fenster hinaus werfen.

Viele Grüße aus Lalaland sendet Jessica Mazur

 

weitere Stories laden