Filmstart: 6. Februar 2020

Filmkritik „Birds Of Prey - The Emancipation Of Harley Quinn“ - statt „Suicide Squad“ jetzt Mädels-Gang

Birds Of Prey - The Emancipation Of Harley Quinn
02:15 Min

Birds Of Prey - The Emancipation Of Harley Quinn

von Mireilla Zirpins

Margot Robbie war als Harley Quinn der heimliche Star von „Suicide Squad„ und spielte Will Smith und Jared Leto glatt an die Wand. Nur konsequent, dass sie jetzt ihr eigenes Spin-Off bekommt. Das ist zwar keine große Filmkunst, aber durchaus vergnüglich. 

Zuverlässig mehr als ein Hingucker: Margot Robbie als Harley Quinn

Sie war einfach in jeder Szene in „Suicide Squad“ ein Hingucker: Margot Robbie (29) als aufreizend vergnügte Harley Quinn. Sie spielte die Freundin von „Joker“ Jared Leto - und ließ mit ihrer naiv-aufdringlichen Art und ihrem eindringlichen Gekicher das legendäre Lachen des Jokers glatt müde wirken. 

Nun hat Margot Robbie ihren eigenen Film und macht darin ihre eigene Sache - natürlich wieder verpackt in ein textilarmes, aber farbenfrohes Outfit, irgendwo zwischen Bordsteinschwalbe und Pippi Langstrumpf. Und wir ahnten es schon: die gewaltbereite Terror-Blondine braucht keine männliche Unterstützung. Regisseurin Cathy Yan erfindet ihr dazu eine erfrischende Backstory: Harley und der Joker haben sich getrennt, und da heult die schlagkräftige Emanze auf einmal Rotz und Wasser im Kuschel-Overall auf der heimischen Couch. Bis sie beschließt, Rache zu nehmen, auf die Männer zu pfeifen, ihre Zöpfe zu halbieren und das Leben zu genießen. Genießen natürlich auf Harley-Art: mit reichlich Alkohol und Stress mit jedem, der ihr dabei blöd kommt.

Erwartungsgemäß gerät sie dabei bald in reichlich Schwierigkeiten, die selbst die emanzipierte Harley nicht mehr mit ein paar beherzten Fußtritten geregelt bekommt. Vor allem, als sie sich mit dem schmierigen Nachtclub-Boss Black Mask (Ewan McGregor) anlegt. Da braucht Harley wieder ein Team. Doch diesmal setzt sie auf Frauenpower: die entschlossene Armbrust-Kämpferin Huntress (Ewan McGregors Freundin Elizabeth Mary Winstead), die herzliche Canary mit der Killer-Stimme (Jurnee Smollet-Bell), die versoffene, aber beinharte Polizistin Renee Montoya und die abgebrühte Langfinger-Göre Cassandra Cain (Ella Jay Basco).

Das Female Empowerment der DC-Grazien wird passenderweise von einem stimmigen Soundtrack aus Frauenstimmen untermalt. Dazu gibt's knallharte Action, bei der Margot Robbie wieder die meisten Stunts selbst gemacht hat und dass sich die FSK 16 redlich verdient. Die Handlung springt manchmal wild und trägt nicht ganz über die Länge von fast zwei Stunden. Aber herrjeh. Wir haben schon viel schlechtere Actionfilme gesehen, in denen Jungs das Gleiche machten - nur nicht so bunt und so unterhaltsam. 

Das Highlight ist klar wieder Margot Robbie: Sie ist als Harley Quinn launig, schrill und immer auch ein bisschen anstrengend. Aber dann kriegt sie uns doch wieder. Die gebürtige Australierin kann einfach alles spielen. Man würde ihr selbst zuschauen, wenn sie Barbie verkörpert - was sie bald auch tun wird. Wer dann noch nicht genug hat von ihr: Es wird schon über weitere Harley-Quinn-Filme spekuliert, und auch die Suicide-Squad-Reihe wird 2021 fortgesetzt

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