Außerirdische Auto-Roboter, die Autobots, führen auf der Erde Krieg gegen die bösartigen Flugzeug-Roboter Decepticons. Das war das einfache Erfolgsrezept von „Transformers“, der als Sommerblockbuster 2007 alleine an den Kinokassen 700 Millionen US-Dollar einspielte und die bis dahin unbekannten Schauspieler Megan Fox und Shia LaBeouf über Nacht zu Weltstars machte. Eine Fortsetzung war nur eine Frage der Zeit. „Transformers – Die Rache“ präsentiert sich jetzt als würdiger Nachfolger des Action-Krachers.
In der Anfangsequenz des Films sucht man am Kinositz vor sich vergebens nach einem Joystick, denn die Special Effects erinnern zeitweise doch sehr an ein Videospiel. Wenn man sich allerdings einmal an die computeranimierten Roboter-Riesen gewöhnt hat, kann man sich voll und ganz auf die actiongeladene Handlung einlassen.
Wie schon im ersten Teil muss Sam Witwicky (Shia LaBeouf, der sich unterdessen mit „Eagle Eye“ und „Indiana Jones 4“ fest in Hollywood etabliert hat) gemeinsam mit Transformer-Legende Optimus Prime und dessen Autobots die Welt vor den verfeindeten Decepticons retten. Doch eigentlich hat Sam andere Pläne: Er will sein neues Leben als Student beginnen. Dazu hat er nicht nur seinen Roboter-Kumpel Bumblebee, sondern auch Freundin Mikaela (Megan Fox, mittlerweile zur „Sexiest Woman of the World“ gewählt) zurück gelassen. Als Sam von seltsamen Visionen heimgesucht wird, holt ihn seine Vergangenheit jedoch ein. Die Autobots bitten ihn um Hilfe, und er muss sich widerwillig seinem Schicksal beugen. Ein spannender Kampf gegen die Decepticons um die Menschheit ist entfacht.
Um den computeranimierten Action-Szenen Leben einzuhauchen, setzt Regisseur Michael Bay („Pearl Harbor“, „Bad Boys II“) vor allem auf Knall-Bumm-Feuerwerk. Noch nie seien Darsteller am Set so nah an Explosionen dran gewesen, rühmt sich Bay. Vor allem für seine Hauptdarsteller war das ein hartes Brot. „Als gedreht wurde, lagen die Pyrotechniker weit hinten auf dem Boden, das war ein komisches Gefühl“, sagte Shia LaBeouf, der großen Respekt vor den nicht ungefährlichen Stoffen hatte. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Von der ersten Sekunde an wird der Zuschauer in bester Endzeitmanier mitgerissen.
Neben den spannenden Kampfszenen steht vor allem die Liebesgeschichte um Sam und Mikaela im Vordergrund. Mit viel Witz und einer ordentlichen Portion Sex-Appeal erinnert der Film dabei phasenweise an eine Teeniekomödie. Das wirkt aber nicht unpassend, sondern bietet vielmehr eine angenehme Abwechslung zu den bildgewaltigen Effekten aus dem Computer, die irgendwann zu stark dominieren. Bei einer Dauer von über zwei Stunden hätte man auf die eine oder andere Actionsequenz problemlos verzichten können.
Unverzichtbar, weil unterhaltsam sind hingegen die schon aus dem ersten Teil bekannten Anspielungen auf andere Hollywood-Blockbuster. Gewiefte Kinofans erkennen Parodien von „Gremlins“, „Armageddon“, „Matrix“ „Terminator“ und diversen Kriegsfilmen wie „Black Hawk Down“. Der Zuschauer darf sich außerdem auf 46 verschiedene Roboter freuen – im ersten Teil waren es gerade mal 14. Da heißt es: nicht den Überblick verlieren!
Die Mischung aus Science-Fiction-Streifen, Liebeskomödie und Kriegsfilm lässt also kaum Wünsche offen. Für Fans von effektlastigen Endzeitfilmen ohne überschüssige Handlung ist „Transformers – Die Rache“ ein absolutes Pflichtprogramm. Aber auch Science-Fiction-Neulinge kommen auf ihre Kosten, sofern sie sich auf sprechende Autos aus dem All einlassen können.