ESC-Gewinnerin Conchita Wurst: Österreich empfängt seine Kaiserin

Conchita Wurst: Ein Bart wird zum Symbol für Toleranz
Österreichs neue Kaiserin ist zurück in der Heimat! Den Siegerpokal vom Eurovision Song Contest fest in der Hand, wurde Conchita Wurst von einer riesigen Fanmenge am Wiener Flughafen empfangen. Dabei hat die Dragqueen ihren ESC-Erfolg noch gar nicht richtig verdaut.
"Ich werde auch ständig gefragt, wann der Zeitpunkt war, als ich realisiert habe, dass ich gewonnen hab", so die 25-Jährige in der Pressekonferenz. Ihre Antwort: "Nächste Woche glaub ich." Kein Wunder, immerhin wurde sie über Nacht in ganz Europa bekannt - und zu einem Symbol für Toleranz.
"Es war gestern nicht nur ein Sieg für mich, sondern für die Menschen, die an eine Zukunft glauben, die ohne Diskriminierung funktioniert und die auf Toleranz und Respekt basiert", sagte Conchita bei einer Pressekonferenz in Kopenhagen. Eine Botschaft, die angekommen ist. Mit 'Rise Like a Phoenix', dem viertbesten Votingergebnis in der Geschichte und insgesamt 290 Punkten holte sie die ESC-Krone fast 50 Jahre nach Udo Jürgens wieder nach Österreich.
Wegen Conchita: Eltern fürchten um das Seelenheil ihrer Kinder
Ein Sieg, der Respekt abverlangt. Denn im Vorfeld sah sich Cochita Wurst massiven Beleidigungen ausgesetzt. Russland forderte ein Auftrittsverbot der 25-Jährigen und drohte damit, seine 'Tolmachevy Sisters' nicht antreten zu lassen. Eltern fürchteten angesichts Conchitas bärtiger Erscheinung gar um das Seelenheil ihrer Schützlinge. Doch Paradiesvogel Wurst ließ sich von den Anfeindungen nicht vom Weg abbringen. Stattdessen siegte sie und setzte damit ein klares Zeichen gegen Diskriminierung.
Und für alle besorgen Eltern hat Conchita, die mit bürgerlichem Namen Thomas Neuwirth heißt, auch gleich eine Botschaft parat: "Liebe Eltern da draußen: Es ist euer Job, eure Kinder zu toleranten Persönlichkeiten zu erziehen", meint die Dragqueen im Interview mit RTL. "Ich würde meinen Kindern sagen: Guck', da ist ein junger Mann, der mag das einfach, der hat Spaß und Freude daran. Jeder darf so sein wie er sein will, ohne dafür ausgelacht zu werden. Und zack, schon erklärt!" Der Rest kann Conchita nach ihrem Sieg eh total 'wurst' sein.
Foto: Reuters