Dollars gegen Schmuck - kein Problem im Pfandhaus!

von Jessica Mazur
Beverly Hills, 90210 ist, wie weltweit bekannt, der 'poshe' Stadtteil der Schönen, Reichen und... Operierten! Hier befinden sich mehr Praxen von Schönheitschirurgen, als Schuhe im Kleiderschrank von Paris Hilton, was einem allerdings bei einer Fahrt über den Beverly oder Rodeo Drive erst einmal überhaupt nicht auffällt. Der Grund: die meisten Praxen 'tarnen' sich. Soll heißen: keinerlei Schilder, keinerlei Wegweiser und in den meisten Fällen Eingänge durch die Tiefgarage oder durch einen Hintereingang, damit die zum Teil prominenten Kunden samt neuer oder veränderter Körperteile ohne gesehen zu werden ein- und ausgehen können. Macht Sinn, denn wenn von den Promis erstmal Fotos mit Bandagen, Pflaster o.ä. beim Verlassen einer 'Nip & Tuck' Praxis im Umlauf sind, zieht das gängige "Aber nein, an mir ist ALLES natürlich, ich trinke nur viel Wasser und schlafe viel"-Gequatsche natürlich nicht mehr...
Doch die Schönheitspraxen sind nicht die einzigen Räumlichkeiten in 90210, in denen die Reichen und Schönen der Stadt ein- und ausgehen und dabei möglichst nicht gesehen werden möchten. Mitten in Beverly Hills, genau genommen diskret versteckt im dritten Stock des 'Bank of America Buildings' auf dem Santa Monica Boulevard, befindet sich nämlich die 'Beverly Loan Company', ein Pfandhaus. Die 'Beverly Loan Company' ist aber nicht irgendein Pfandhaus, sondern wie der Besitzer des alteingesessenen Unternehmens es selber formuliert: das Pfandhaus der Stars! Hier kommen nämlich die Promis hin, die gerade knapp bei Kasse sind, weil die Karriere stagniert, die Filmangebote ausbleiben oder das ganze Geld für Luxusgüter und/oder Drogen aus dem Fenster geworfen wurde, um ihre Besitztümer zu Bargeld zu machen. Welche Promis genau schon alles ihren Fuß in die piekfeine Büros des Unternehmens gesetzt haben - im Wartebereich hängt z.B. ein echter Picasso - darüber schweigt Familie Zimmelmann, die das Pfandhaus in den 30er Jahren gründete, natürlich beharrlich. Aber die US-Medien berichten, dass Lindsay Lohan in den vergangenen Wochen mehrfach ihre Assistentin mit einige wertvollen Schmuckstücken in das Pfandhaus geschickt hat, weil sie dringend Bargeld brauchte (alles klar, kein Geld in der Tasche, aber eine persönliche Assistentin haben...!).
Das Prinzip in der 'Beverly Loan Company' ist das gleiche, wie in jedem anderen Pfandhaus auch: die Kunden bringen wertvolle Gegenstände und bekommen dafür Cash. Über einen gewissen Zeitraum haben sie dann die Möglichkeit, ihre Gegenstände zurückzukaufen, bevor diese in den Besitz des Pfandhauses übergehen und an Dritte weiterverkauft werden können. Der Besitzer des Ladens gibt an, dass der Run auf das Pfandhaus noch nie so groß war, wie in den letzten Monaten. Und da die anhaltende Rezession nicht einmal vor Beverly Hills haltmacht, werden immer mehr Stücke nicht wieder abgeholt, sondern landen zu angeblich "very, very" guten Preisen in den Verkaufsvitrinen des Shops. Ein Besuch in dem Pfandhaus der Stars lohnt sich also, falls ihr mal in der Stadt seid. Und wer ganz genau hinschaut, findet dort vielleicht auch den Schmuck von Lindsay Lohan (das sind die Teile, an denen noch dieses merkwürdige weiße Pulver klebt ;-)). Aber Pssst, ist schließlich alles ganz geheim...
Viele Grüße aus Lalaland sendet Jessica Mazur.
