Die neue Size-Zero-Generation steht in den Startlöchern

von Jessica Mazur
Ich hab's schon mal gesagt und ich sag's wieder: Dünn, dünner, Hollywood! Das „Skinny Mini“-Fieber, das die Stadt seit Jahren fest im Griff hat, will einfach nicht abreißen. Im Gegenteil: Ein Blick auf den orangefarbenen Teppich der 'Kids' Choice Awards' am vergangenen Wochenende zeigt: Die nächste Size-Zero-Generation steht bereits in den Startlöchern.
Junge Schauspielerinnen wie Rowan Blanchard, Kyla Drew Simmons oder Maddie Ziegler laufen mit ihren 13,14 Jahren in High Heels über den Carpet und tragen Mini-Kleidchen, die ihre dünnen Körper betonen. Ob nun von Natur aus mager oder runtergehungert will ich gar nicht beurteilen, aber das gerade junge Mädchen in den dünnen 'Disney'-Stars Vorbilder sehen, steht außer Frage. Und diese werden immer mehr.
In diesem Jahr wurden die 'Kids' Choice Awards' von so vielen Mager-Mäuschen besucht, dass die New Yorker Komikerin Julie Klausner im Anschluss sogar via Twitter lästerte: „Um bei den 'Kids' Choice Awards' teilnehmen zu können, benötigt man keine Essstörung... aber es hilft.“
Wer den Mager-Look in Hollywood alleine nicht erreichen kann, hilft nach.
Gerade erst wurde bekannt gegeben, dass Eingriffe in der plastischen Chirurgie nicht nur erneut um 20 Prozent angestiegen sind, sondern auch, dass Fettabsaugung sowohl bei Männern als auch bei den Frauen mit Abstand ganz oben auf der Liste steht. Kein Wunder also, dass man in L.A. kaum noch ein Fast-Food-Restaurant findet, neben dem nicht ein großes Billboard steht, auf dem Werbung für das so genannte „Fat Freezing“ und „Coolsculpting“ gemacht wird. Call 1-800-BE-IDEAL und lass dir endlich die Polster wegfrosten.
Dass „dünn sein“ für die meisten tatsächlich das Ideal ist, wissen natürlich auch die Einzelhändler. Und so kommt es, dass es hier in Kalifornien inzwischen eine Firma gibt, die „Skinny Mirrors“ herstellt. Das sind Spiegel, in denen man fünf bis zehn Pfund leichter aussieht, als man eigentlich ist. Laut NBC findet man diese schlankmachenden Spiegel in immer mehr Boutiquen in Los Angeles. Natürlich ohne Wissen der Käufer. Die finden sich einfach nur schlanker in den neuen Kleidungsstücken und schlagen zu.
Ich persönlich würde zwar meinen, dass man das doch merken muss, wenn man plötzlich wie auf der Kirmes „long and lean“ gezaubert wird. Doch anscheinend fallen tatsächlich viele Kunden drauf rein. Der Hersteller verspricht zumindest, dass der „Skinny Mirror“ den Umsatz bis zu 18 Prozent steigern wird.
Naja, und wenn zu Hause das böse Erwachen kommt, wird eben einfach die 1-800-er Nummer angerufen. So schließt sich dann der Kreis...
Viele Grüße aus Lalaland sendet
