Die Jugendsünden von Angelina und Co.

Einen professionellen Erotikfilm drehte Sylvester Stallone, den 1970 noch niemand kannte. Er mimt darin einen Typen namens Stud, der es bei einer Party seiner Mitbewohnerin so richtig krachen lässt: Viel nackte Haut, viel Gerammel und noch mehr Marihuana. Klar, dass “Party at Kitty and Stud’s“ heute unter einem Titel wie “Italian Stallion“ (zu deutsch: der ’italienische Hengst’) vertrieben wird. Da die Vertriebsfirma die Rechte des Streifens abgetreten hat, könnte es sein, dass wir Sly und seinen kleinen Rocky bald wieder auf DVD begutachten können.
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Heute ist es Michelle Hunziker furchtbar peinlich, dass sie sich einst in einem italienischen Erotikstreifen räkelte. Der Titel “Ich will unten liegen“ war Programm, und es ging so schwer zur Sache, dass die blonde Sirene verschämt erklärt: “Ich würde heute solche Szenen nicht mehr machen.“ Wenn sie ihren Traumkörper zeigt, dann verhüllt von einem knappen Bikini - oder neuerdings auch mal in einem roten Badeanzug, denn jetzt, wo sie berühmt ist, hat sie eine Rolle in “Baywatch“ ergattert. Aber sie ist nicht der einzige Star, der von seinen Jugendsünden verfolgt wird.
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Das wird Brad Pitt nicht freuen: Angelina Jolie nackt beim Lesben-Sex mit “Lost“-Darstellerin Elizabeth Mitchell unter der Dusche. Diese Szenen aus dem Skandalfilm “Gia“ von 1998 können wir jedoch fast als harmlose Jugendsünde verbuchen. Denn womit Frau Jolie wohl nicht gerechnet hat: dass noch wesentlich schärfere und schlüpfrigere Szenen aus dem Streifen, die einst der Zensur zum Opfer fielen, bald doch noch zu sehen sein sollen. Denn ein US-Studio plant eine Neuauflage - und zwar uncut.
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Nicht dass die FSK 12-Version nicht schon anrüchig genug wäre. Die Damen Jolie und Mitchell zeigen in der Vita des bisexuellen Topmodels Gia Carangi, das heroinsüchtig war und 1986 mit 26 an AIDS starb, reichlich Haut. Da will man gar nicht wissen, was da im Schneideraum geblieben ist. Immerhin ist der Film kein billiger Softporno. Angelina Jolie wurde für die Hauptrolle 1999 mit dem Golden Globe ausgezeichnet. Ob Angelina gegen die Wiederbelebung der alten B-Roll-Szenen vorgehen wird? Schließlich zeigt sie sich als Mutter von sechs Kindern und Ersatz-Mutter-Teresa in letzter Zeit eher bedeckt.
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Cameron Diaz hat ihren Rechtsstreit um alte Oben-Ohne-Fotos gewonnen. Sie hatte einen Prozess gegen den Fotografen John Rutter angestrengt, der 1992 die damals noch völlig unbekannte Schauspielerin barbusig abgelichtet hatte und später Kapital daraus schlagen wollte.
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Rutter hatte im Jahr 2004 versucht, der mittlerweile zu einem der bestbezahlten Stars Hollywoods aufgestiegenen Aktrice die Fotos und Videos für 3,3 Millionen Dollar zu verkaufen, damit er sie nicht veröffentlichte.
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Diaz, die oben ohne mit Netzstrumpfhose und Stiefeln bekleidet in einer Lagerhalle posiert hatte, sagte vor Gericht: “Ich habe kein Problem damit, meine Brüste zu zeigen.“ Allerdings hätte sie sehr wohl ein Problem damit gehabt, wenn die Bilder an die Öffentlichkeit gelangt wären.
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Die Schauspielerin reichte Klage ein, weil sie dem Fotografen nie die Erlaubnis zur Publizierung der Aufnahmen erteilt hatte. Zudem fürchtete sie, das Bildmaterial könne ihrer Karriere hinderlich sein, wenn es um Rollenangebote für familienfreundliche Filme gehe.
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Das Gericht hat entschieden, dass die Fotos nicht veröffentlicht werden dürfen. Ihre angebliche Unterschrift auf einer Einverständniserklärung wurde von Schriftexperten des Gerichts als Fälschung entlarvt. Der Fotograf wurde wegen Urkundenfälschung, Meineids und versuchten Diebstahls schuldig gesprochen. Ihn erwartet eine Haftstrafe.
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Andere Jugendfotos der US-Amerikanerin gelangten jedoch in die Presse - wie die hier gezeigten Aufnahmen. Auf dieser Party wirkte die damals 20-jährige Cameron Diaz nicht mehr ganz nüchtern, genauso wie ihr Schauspielkollege Peter Dobson.
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Bei diesen vergleichsweise harmlosen Schnappschüssen verzichtete der Hollywoodstar jedoch auf den Rechtsweg.
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Von peinlichen Fotos kann auch Paris Hilton ein Lied singen. Einst machten Fotos die Runde, die sie beim innigen Zungenkuss mit Schauspieler Val Kilmer zeigen. Die ganze Geschichte: Kilmer hatte in einer TV-Show über Hilton gelästert, sie sei “ohne jeglichen Grund berühmt“.
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Da schickte die eingeschnappte Hotelerbin ihm einen lebensgroßen Starschnitt ihrer Person ins Hotel - und eine SMS mit einer eindeutigen Einladung, die der Herr offenbar gern annahm.
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Paris Hilton war nicht ganz so eifrig bei der Sache, als sie für ihr Sexvideo vor der Kamera stand. Sie ging einfach während des Akts an ihr Handy, um dann genau so wenig enthusiastich wie vorher da weiterzumachen, wo sie aufgehört hatte. Als sie ein paar Night-Stands später aus dem Video Profit zu schlagen versuchte, gab sie sich viel engagierter und hielt gleich mal die Hand auf.

Ihr Debüt “One Night in Paris“ wurde zum Sexshop-Bestseller, und vermutlich verdient die Hotelerbin damit mehr als mit den spärlichen Rollen in zweitklassigen Hollywoodfilmen, die sie ab und zu ergattert.

Colin Farrell wollte die Verfilmung seiner Sexabenteuer lieber gleich selbst in die Hand nehmen und drehte im Jahr 2002 mit dem Playmate Nicole Narain einen heißen Privatporno. Regie, Kamera und männliche Hauptrolle: Colin Farrell.
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Sein Markenzeichen: wacklige Handkamera und ein “künstlerisch wertvoller“ Schwenk auf die Katze seines Co-Stars, während er aus dem Off stöhnt “Du hast die schönste [von der Redaktion zensiert]“.
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Pamela Andersons Filmchen “Naked Souls“ ist keinesfalls das Freizügigste, was es von der Baywatch-Beauty zu sehen gab. Der eher langatmige Streifen ist bei uns ja auch in einer FSK 16-Fassung erhältlich.
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Nicht im Handel zu kaufen gab es jedoch die Privatpornos, die die silikonverstärkte Badeanzugfetischistin mit Tommy Lee und später mit Brett Michaels von der Band Poison drehte. Beide Videos gelangten jedoch ins Internet und erfreuten sich dort großer Beliebtheit.
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Auch ihre Badewächter-Kollegin Gena Lee Nolin (rechts in Rosa) nahm sich zwischen ihren drei Brustvergrößerung noch die Zeit, ein paar Sexszenen mit ihrem Gatten Greg Fahlmann aufzuzeichnen. Nach der Scheidung gelangten die Aufnahmen auf wundersame Weise in die falschen Hände und damit ins Netz. Ob da eine von Fahlmanns Neueroberungen seiner Ex ordentlich eins auswischen wollte?
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Auch Heiner Lauterbach startete seine Schauspiel-Karriere mit textilarmen Auftritten. In den Jahren 1975 bis 1978 verdingte er sich in Folge 9-11 der Softerotik-Filmreihe “Schulmädchenreport“, bevor ihm 1985 der Durchbruch mit der Komödie “Männer“ gelang.
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Dem Schauspieler ist allerdings relativ wenig peinlich, enthüllte er doch unlängst in einer Autobiographie sein ausschweifendes Sexleben. Von Drogen- und Alkoholexzessen, Orgien in Swingerclubs, Frust im Knast und Lust im Bordell ist da die Rede. Dagegen nehmen sich die “Schulmädchen“-Streifen eher harmlos aus.
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Der “Schulmädchen-Report“ war auch das Sprungbrett für Sascha Hehn, der in den 1970er Jahren in zahlreichen Erotikstreifen wie “Nackt und heiß auf Mykonos“, “Hausfrauen-Report“ und “Blutjung und liebeshungrig“ die Damen beglückte.
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Die Damen fanden ihn so gut ausgestattet, dass seine freizügigen Filmchen ihn zum Sexsymbol machten. Seine weiblichen Fans blieben ihm auch noch treu, als er in den 1980er Jahren voll bekleidet in braven Rollen als Schwiegermamas Liebling in TV-Serien wie “Traumschiff“ oder “Schwarzwaldklinik“ zu sehen war. Seine Erfahrungen aus Filmchen wie “Mädchen beim Frauenarzt“ (1971) konnte Hehn 1994 in der Fernsehserie “Frauenarzt Dr. Markus Merthin“, in der er den Titelhelden mimte, voll ausspielen. Manchmal sind solche Jugendsünden sogar für etwas gut.
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Sascha Hehn und Heiner Lauterbach haben ihre Softporno-Erfahrungen nicht am beruflichen Weiterkommen gehindert. Auch Lisa Fitz, Jutta Speidl, Annemarie “Else Kling“ Wendl und Cleo Kretschmer wurden nach ihrem Einsatz im “Schulmädchen-Report“ berühmt.
© Szene aus Schulmädchen-Report / dpa

Aller Anfang ist eben schwer. Das musste selbst ein Superstar wie Madonna erfahren. Als die blutjunge Schulabgängerin völlig mittellos aus Detroit nach New York kam, musste sie nicht nur Donuts verkaufen, sondern sich auch nackt ablichten lassen, um ihr Appartment bezahlen zu können. Später tauchten diese Aktaufnahmen dann in Männermagazinen auf.
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In ihrem ersten Filmauftritt „A Certain Sacrifice“ mimte sie 1979 als Zwanzigjährige eine junge Frau, die vergewaltigt und von ihren zahlreichen Lovern gerächt wird. Aber für so etwas schämt sich die Queen Of Pop heute nicht. Schließlich hat sie sich noch 1992 in “Body Of Evidence“ sehr freizügig gezeigt. Der Streifen wurde von Kritikern als “teuerster Porno aller Zeiten“ verrissen.
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Sibel Kekilli hingegen musste feststellen, dass eine Pornovergangenheit nicht immer von Vorteil ist. Als sie 2004 den Silbernen Bären für ihre eindringliche Darstellung in Fatih Akins Autorenfilm “Gegen die Wand“ erhielt, enthüllte die Boulevardpresse, dass die 1980 geborene Schauspielerin keineswegs zum ersten Mal vor der Kamera stand. Offenbar kam Sibel Kekilli einem der Bild-Redakteure aus Hardcore-Pornos wie “Die megageile Kükenfarm“ bekannt vor. Wir lernen: Für einen Redakteur kann die Kenntnis solcher Machwerke sehr hilfreich sein.
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