Catherine und William berichten von "verstörenden" Vorfällen
Catherine und William wollen das nicht. Sie wollen ihre Sprösslinge George und Charlotte so normal wie möglich aufwachsen lassen. Sie möchten die Kinder nicht hinter den Palastmauern verstecken müssen, und sie wollen unbedingt, dass die Kleinen ganz normale Freunde finden. Deswegen ziehen sie jetzt die Notbremse. In einem offenen Brief hat sich der 'Kensington Palace' im Auftrag des Paares mit ungewohnt deutlichen Worten an die Medien gewandt.
Darin heißt es, Paparazzi hätten "Grenzen überschritten", um an Fotos von George und Charlotte zu kommen. Catherine und William seien besorgt, ob sie dem Zweijährigen und seiner Schwester unter diesen Umständen eine Kindheit ermöglichen können, die "frei von Belästigung und Überwachung" sei. Selbstverständlich würden alle Eltern gerne Bilder von ihren Kindern teilen, doch alle Eltern würden auch etwas dagegen haben, "wenn andere - besonders Fremde - unerlaubt Fotos von ihren Kindern machen würden".
So sei es vor allem in den letzten Wochen zu verstörenden Vorfällen gekommen, die in dem Schreiben auch explizit aufgegriffen werden. So hätten Paparazzi "andere Kinder benutzt, um Prinz George auf dem Spielplatz in Sichtweite zu ziehen". Autos seien verfolgt worden, als diese das Anwesen der Familie verließen. Fotografen hätten sich in den Dünen am Strand versteckt, wo George mit seiner Großmutter Carole spielte. Ein Fotograf habe sogar in der Nähe des Spielplatzes geparkt und durch ein Loch im Kofferraum versucht, Fotos zu machen. Der offene Brief bezeichnet diese Situation als "verstörend, aber nicht ungewöhnlich". Das Herzogen-Paar möchte, dass seine Kinder ganz normal aufwachsen und sich unbeobachtet an öffentlichen Plätzen bewegen können. Um das zu gewährleisten, würden die beiden ab sofort rechtliche Schritte gegen unautorisierte Fotos einleiten.
Dass ein künftiger Monarch so deutlich und bestimmt in die in Großbritannien so heilige Pressefreiheit eingreift, ist neu. Und dass William die Methoden der Paparazzi als ein "Sicherheitsrisiko" bezeichnet, lässt ahnen, wie wichtig es den jungen Eltern ist, dass George und Charlotte kein Freiwild sind für die Medien.
In einem Land, in dem mehr als zehn Tageszeitungen um Leser buhlen, in dem die 'First Familiy‘ guten Umsatz am Kiosk bringt und in dem die Medien-Monarchie (zu Zeiten von Queen Victoria) überhaupt erst erfunden wurde (durch ihren deutschen Ehemann Prinz Albert übrigens!).
Ich habe, das muss ich gestehen, zwei Herzen in meiner Brust. Natürlich erfreue ich mich an süßen Bildern der Königskinder privat im Park oder mit der Oma (Carole, nicht Camilla!) auf dem Spielplatz. Natürlich gehen diese Fotos um die Welt und man könnte meinen, das tut den Kindern ja auch nicht weh.
Wenn aber andere Sandkastenrotznasen dazu benutzt werden, um den kleinen George in eine schönere Pose für den Paparazzo zu bringen, wenn Teleobjektive der kleinen Familie jede Privatsphäre rauben, dann wird eine Grenze überschritten. Ich hoffe sehr, dass die Presse in Großbritannien das endlich begreift.
Ich wünsche mir einen 'Privacy-Pakt‘, der ja auch schon bei William und Harry während ihrer Schul- und Studienzeit erfolgreich praktiziert wurde. Denn was geschehen kann, wenn Royals damit beginnen (müssen), mit den Fotografen Katz und Maus zu spielen, das zeigt das Schicksal von Prinzessin Diana, der von den Medien getriebenen Oma, die ihre beiden Enkelkinder nie kennenlernen durfte.
Mit royalem Gruß...