Der kasachische Fernsehreporter Borat Sagdiye ist schon angezogen mit seinen Polyester-Anzügen und der riesigen Rotzbremse kein Leckerbissen – das wissen alle, die schon den Trailer zu Sasha Baron Cohens neuem Film „Borat“ gesehen haben. Aber sein Auftritt in dem neongrünen – ehem ja, Schwimmdress – toppt wirklich alles. Der Zuschauer erhält ungewollte Einblicke, da Borats Badehöschen mehr offen legt als es verhüllt. Von den Sandalen und Socken und der üppigen Körperbehaarung wollen wir gar nicht erst reden.
Diese US-amerikanischen Bikini-Bunnies, denen Borat bei seiner Mission, den „American Way of Life“ zu studieren, begegnet, scheinen allerdings vor nichts fies zu sein. Aber im Film ist ja bekanntlich alles möglich: Da liegen auch dem weißen, behaarten Borat mit seinem stringtanga-artigen Badegewand die Frauen zu Füßen. Im wirklichen Leben würden die gleichen Badenixen wohl schreiend Reißaus nehmen – und wer könnte es ihnen verübeln?
Albern sieht auch Ralf Bauer bei seiner Morgengymnastik am Strand in dem TV-Zweiteiler „Die Wüstenrose“ aus. Und das liegt nicht etwa an seinen komischen Verrenkungen, sondern an dem arg unvorteilhaften Bade-Strampelanzug im Seventies-Style.
Ashton Kutcher als rettungsschwimmender Soldat in „Jede Sekunde zählt – The Guardian“: Wer hat da nicht an knappe Badeshorts und durchtrainierte Oberkörper gedacht? Doch wir müssen Sie leider enttäuschen. Statt eines halbnackten Ashton sehen wir ihn als Rekruten Jake Fischer in unförmigen Ganzkörper-Suits für seine Rettungseinsätze trainieren.
Aber auch die Damen der Schöpfung greifen immer mal wieder daneben, wenn es um Film-Bademode geht. Oder was sagen sie zu „Posh Spice“ Victoria Beckhams Auftritt als Möchtegern-Ursula Andress in „Spiceworld“? Zwar kann man sich darüber streiten, was schlimmer aussieht: Der weiße Zweiteiler oder die platinblonde Mobfrisur. Aber eines steht fest: Der Gürtel des Bikinis sieht aus wie eine Bandage und auch sonst kann Vics Einlage als Badenixe nicht mit der Vorlage mithalten.
Nur zur Erinnerung: Ursula Andress, die in „James Bond jagt Dr. No“ aus dem Wasser steigt, sah wirklich sexy aus – und setzte Maßstäbe, was Kino-Bademode angeht: Oder ist Ihnen noch nicht aufgefallen, dass Halle Berry in „James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag“ fast das gleiche Schwimm-Outfit trägt? Kein Wunder also, dass Ursula Andress im Sommer 2006 von der britischen Zeitschrift „Empire“ zum beliebtesten Bond-Girl aller Zeiten gewählt wurde.
Weniger preisverdächtig sind da David Hasselhoffs zahllose Badehosenauftritte in der US-TV-Serie „Baywatch“. Und auch in dem Streifen „Der SpongeBob Schwammkof Film“ mussten wir seinen Anblick in roten Shorts am Strand ertragen. Das Höschen mit den gelben Streifen ist zwar schon vergleichsweise schlabberig, verhüllt aber trotzdem zuwenig von dem unliebsamen Ex-Bademeister.
Dann schon lieber so: Zwar lässt Peter Ustinovs Badeoutfit in der Agatha-Christie-Verfilmung „Das Böse unter der Sonne“ wenig an Lächerlichkeit zu Wünschen übrig, dafür werden uns aber wenig attraktive körperliche Details erspart. Denn Ustinov war zwar ein guter Schauspieler, aber nicht gerade ein Hardbody.
Dagegen macht Ludivine Sagnier in Francois Ozons Film „Swimming Pool“ eine wirklich gute Figur. Und wenn die sexy Blondine sich in ihrem knappen Bikini am Pool räkelte, bekam zumindest das männliche Kinopublikum Hitzewallungen. Doch aus Frauensicht sei eine kritische Bemerkung gestattet: Eine Größe mehr wäre bei Ludivines Oberteil schon angebracht. Denn ihr Busen droht aus dem ohnehin schon knapp geschnittenen Stoffdreieck zu rutschen….
Das Problem hat Christina Ricci in „The Opposite of Sex – Das Gegenteil von Sex“ nicht, denn ihr schwarzer Zweiteiler hat die richtige Größe, ist dafür aber aus anderen Gründen unvorteilhaft. Es wurde ungefähr so viel Stoff verwendet wie für ein Zelt, und Riccis ohnehin sehr helle Haut wirkt durch den schwarzen Bikini geradezu bleich. Das Luder Dede, das die Schauspielerin in dem Streifen mimt, schleppt auch noch ein bisschen Babyspeck mit sich herum.
Bei ihm kann man schon nicht mehr von Babyspeck sprechen, denn was wir hier zu sehen bekommen, ist mit dem Begriff ‚Bierbauch' wohl am besten beschrieben. In dem Film mit dem eher unpassenden Titel „Sexy Beast“ spielt Ray Winstone den ehemaligen Safeknacker Gary „Gal“ Dove. Und der wäre besser nicht in so ein knappes Badehöschen geschlüpft. Ein Wunder, dass seine Filmpartnerin Amanda Redman nicht schreiend davonläuft. Aber die spielt in dem Streifen eine ehemalige Pornodarstellerin und ist von daher gesehen vielleicht Schlimmeres gewöhnt als ihren speckigen Gatten. Auch wenn dessen knappes Höschen nun wirklich zu viel erahnen lässt…
Knapp ist das Badehöschen von „Traumschiff“-Star Manfred Krug zwar nicht, doch als sexy Beachboy qualifiziert sich der Schauspieler mit dem Kugelbäuchlein trotzdem nicht. Dagegen können auch die Schwimmweste und die Trillerpfeife nichts ausrichten.
Schöner ist da Cameron Diaz als Badenixe in „Drei Engel für Charlie“. Doch einen Tipp wollen wir der hübschen Blondine doch noch mit auf den Weg geben: Ein weißer Bikini auf weißer Haut hinterlässt einen buchstäblich blassen Eindruck – und das trotz Topfigur. Vielleicht wäre eine knalligere Farbe da vorteilhafter gewesen.
Blass sieht TV-Schauspielerin Ursula Karven als Tänzerin Elaine Morell in ihrem Auftritt in einer „Tatort“-Folge nicht aus. Trotzdem will der weiße, blumige Hauch von Nichts, den die Schauspielerin sich übergeworfen hat, nicht überzeugen. Aber das mag auch an dem Ganzkörperanzug und dem durchschimmernden, fleischfarbenen Slip liegen. Unser Fazit: Wenn schon dieses merkwürdige Outfit, dann doch bitte richtig. Dann wäre Karvens Auftritt zwar um einiges offenherziger gewesen, aber dafür vielleicht sexy.
Diese Jungs machen wirklich alles falsch, was man falsch machen kann. Oder seit wann stehen Mädels auf Schiesser-Feinripp-Unterhemden gepaart mit Schlabbershorts und Adiletten oder knappe Speedos auf Turnschuhen mit hochgezogenen (!) weißen Tennissocken? Aber wer sich den Streifen „Ey Mann wo is mein Auto“ angetan hat, den dürfte auch dieser modische Fauxpas der beiden pubertären Hauptdarsteller nicht überraschen.
Karl Michael Vogler (l) und Gerd Fröbe (r) in „Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten“ sind zwar modisch auch nicht so ganz auf der Höhe, haben aber, obwohl ihre Schwimmanzüge komisch wie nur irgendwas aussehen, noch einen gewissen, unbeholfenen Charme. Aber der Streifen spielt anno dazumal – da war der Strampelanzug-Look wahrscheinlich total angesagt…