'Crimson Peak' mit Tom Hiddleston und Mia Wasikowska als Leinwandpaar: Romantisch und gruselig zugleich

Crimson Peak
Tolles Leinwandpaar in 'Crimson Peak': Tom Hiddleston und Mia Wasikowska © Kerry Hayes

4 von 5 Punkten

Bei Schauspielern wie dem charmanten Tom Hiddleston und den Schönheiten Mia Wasikowska und Jessica Chastain sollte schon allein der Cast einen Besuch im Kino wert sein. Das dachte sich wohl auch Regisseur Guillermo del Toro und verpflichtete die drei für seine Horror-Romanze 'Crimson Peak'. Wer bereits Filme wie Hellboy, Pacific Rim oder Pans Labyrinth gesehen hat, der weiß aber, dass das mexikanische Multitalent auch eine bildgewaltige Fantasiewelt beizusteuern hat. Schade nur, dass da der Gruselfaktor etwas auf der Strecke bleibt.

Von Lara Schwarzkamp

Geister gibt es wirklich – davon ist Edith Cushing (Mia Wasikowska) überzeugt. Denn bereits als Kind begegnete sie einem: dem ihrer Mutter. Und der warnte sie eindringlich: "Hüte dich vor Crimson Peak." Doch erst viele Jahre später scheint diese Warnung eine Bedeutung zu bekommen. Als sich Edith in den charmanten Sir Thomas Sharpe (Tom Hiddleston) verliebt, setzt sie sich über die Widerstände ihres Vaters und ihres Schulfreundes hinweg und heiratet ihn. Er nimmt sie schließlich mit auf sein Anwesen Allerdale Hall - genannt Crimson Peak. Spätestens jetzt wird klar: Das bedeutet nichts Gutes.

Und dieses Gefühl zieht sich durch den ganzen Film. Crimson Peak ist ein Ort, wie nur del Toro ihn schaffen kann: Blutroter Lehm, dunkle Gänge, wuchtige Säulen, schier unendliche Treppenaufgänge - und über all dem, die Spuren vieler Jahre, die an diesem Anwesen vorübergegangen sind. Ein Ort, wie eine gotische Kathedrale Ende des 19. Jahrhunderts, die einen mit all ihrer Mystik gefangen nimmt. Und immer wieder glaubt man, den Ruf zu hören: "Hüte dich vor Crimson Peak."

Doch trotz all der Mystik und unzähligen Vorboten des Bösen, lässt es 'Crimson Peak' oft an wirklichen Schockmomenten und Überraschungen vermissen. Vielleicht gerade, weil man uns in dem ästhetisch komplett durchdachten Film so oft mit dem Holzhammer auf die dunklen Geheimnisse hinweisen will, verwundert der Verlauf der Story leider selten. Guillermo del Toro selber sagt, dass es sich bei 'Crimson Peak' nicht um den klassischen Haunted-House-Horror-Film, sondern vielmehr um eine Gothic-Romanze handelt. Trotzdem erinnert viel zu viel daran und weckt eben auch eine gewisse Erwartungshaltung.

Da kommt es 'Crimson Peak' wirklich zu Gute, dass einen das grandiose Schauspiel der drei Hauptdarsteller so fesselt. Mia Wasikowska überzeugt ebenso als mädchenhafte Unschuld wie Tom Hiddleston als charmanter Geheimniskrämer. Und bis hier hin war ja noch nicht mal von Sir Thomas Sharpes unterkühlter Schwester Lucille die Rede, die grandios von Jessica Chastain gespielt wird. Die ist das düstere Gegenstück zur bezaubernden, blonden Edith und lässt einem mit ihren eindringlichen Blicken das Blut in den Adern gefrieren.

Ein Film für alle, die sich an einem tollen Cast und einer durchgeplanten, bildgewaltigen Fantasiewelt erfreuen können. Wer allerdings den absoluten Nervenkitzel sucht, der wird hier nicht fündig.

Kinostart: 15.10.2015

Genre: Horror, Drama

Originaltitel: Crimson Peak

Filmlänge: 119 Min.

Darsteller: Mia Wasikowska, Tom Hiddleston

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