Charlize Theron auf Ex-Freund-Jagd: Young Adult

Charlize Theron auf Ex-Freund-Jagd: Young Adult

3 von 5 Punkten

Wer würde Charlize Theron von der Bettkante stoßen? Dann warten Sie, bis Sie diesen Film gesehen haben! Die Oscar-Preisträgerin, die mit ihren Gardemaßen einst ihre Karriere als Model begann, ist in dieser Komödie von Yvan Reitman ('Juno') nur auf den ersten Blick der Traum aller Männer – oder besser gesagt: Sie war der feuchte Traum aller Jungs an ihrer Schule, aber das ist 20 Jahre her.

Nun schreibt sie unter Pseudonym für die Buchserie ‚Young Adult‘ Vampirromane für ‚junge Erwachsene‘, also für Teenager. Und je näher man Charlize Therons Figur Mavis kommt, desto sicherer ist man sich, dass ihr emotionaler Horizont den ihrer Zielgruppe nicht überschreitet. Die Anregungen für ihre Zopfmädchenromane holt sie sich, wenn sie im Plattenladen oder auf der Straße pubertierende Gören belauscht, die mit der besten Freundin die Probleme ihrer aktuellen Drei-Wochen-'Beziehung' diskutieren. Die Erfahrungen der Autorin selbst beschränken sich auf gelegentliche One-Night-Stands. Mit den Typen, die sie da abschleppt, möchte sie meist nicht mal mehr zusammen aufwachen.

Ohne Charlize Theron würde man die Heldin hassen

Charlize Theron auf Ex-Freund-Jagd: Young Adult

Als sie von ihrer alten Highschool-Liebe Buddy eine Jubelmail zur Geburt von dessen Kind bekommt, ist sie empört und beschließt: Sie wird in das alte Kaff Mercury zurück kehren, dort allen zeigen, dass sie es zumindest bis nach Minneapolis gebracht hat und den Verflossenen zurückerobern. Schließlich dürfte der als frisch gebackener Vater unter akutem Sexmangel leiden. Doch das stellt sie sich falsch vor. Der Jungpapa (Patrick Wilson) will lieber Babysitten, damit seine Gattin Beth (Elizabeth Reaser) mit ihrer Muttiband proben kann. Der einzige, der in Mercury einen mit ihr heben will, ist der Schulnerd von damals (Patton Oswalt). Und da geht der Film plötzlich den Bach runter.

Dabei fing es mit dem nicht so prickelnden Singleleben der Hauptfigur eigentlich sehr lustig an. Doch schnell merkt der Zuschauer, dass er die besten Gags wohl schon im Trailer gesehen hat. Würde die ehemalige Schulschlampe nicht von Charlize Theron mit selbstironischer Begeisterung und verzweifelter Würde gespielt, man würde nie auch nur einen Funken Sympathie für diese egomanische Person aufbringen. Trotzdem nervt es den Zuschauer zunehmend, dass sie so besessen ist von der Idee, ihren Ex seiner neuen Familie auszuspannen. Das ist auch zu wenig Handlungssubstanz.

Dazu nimmt die Geschichte plötzlich eine dramatische Wendung, mit der niemand gerechnet hat. Zu deutlich merkt man, dass Drehbuchautorin Diablo Cody, die schon bei 'Juno' mit im Boot war, kein gescheites Ende für ihre Geschichte gefunden hat. Sehr bedauerlich, denn die wunderbare Charlize Theron hätte einen besseren Film verdient.

Von Mireilla Zirpins

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