Charlie Sheen: Seine Ice Bucket Challenge sticht heraus

Von Anna Wüst
Nachdem Planking-Fotos, Harlem Shake-Videos und jede Menge Katzen-Selfies die Online Community erfreut haben, breitet sich nun ein neuer Internet-Trend aus. 'Ice Bucket Callenge' nennt sich der eiskalte 'Spaß', an dem sich bereits zahlreiche Stars beteiligt haben. Dabei wird die betreffende Person gefilmt, während sie sich einen Eimer Eiswasser über den Kopf schüttet. Als Belohnung darf man weitere Personen nominieren, die es einem gleich tun sollen. Klingt erstmal relativ sinnfrei, soll aber einem guten Zweck dienen.
Denn wenn ein Nominierter die Herausforderung nicht annimmt, muss er 100 Dollar an die ALS-Stiftung für die Bekämpfung der Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose spenden. Nur leider geht diese gut gemeinte Idee zwischen so manch selbstverliebten Stars irgendwie unter. Wir sehen zum Beispiel einen muskelbepackten Ronaldo, dem es in seinem Filmchen vordergründig um die Zurschaustellung seines engen Unterhöschens geht. Bieber, Rita Ora und Co. - Alle nutzen diese Plattform zur Selbstvermarktung ihrer eigenen Person, man muss eben im Gespräch bleiben. Doch haben die Promis da nicht etwas total falsch verstanden? Schließlich gilt doch das Prinzip: Wer NICHT spendet, muss sich zur Strafe einen Eimer Eis über den Kopf schütten.
Zwischen all dem Wasser-Geplansche, was sich unsere schadenfrohe Gesellschaft allzu gerne ansieht, geht der Sinn und Zweck der Aktion größtenteils verloren. Niemand scheint zu begreifen, dass medienhungrige Menschen Wasser verschwenden, um eben NICHT spenden zu müssen - zudem erreichen sie mit ihren Videos auch noch Millionen Klicks. Aha. Wem nutzt diese Aktion für den 'guten Zweck' denn jetzt tatsächlich?
Respekt für Charlie Sheen

Einzig Charlie Sheen, der sonst eigentlich ein bisschen durch den Wind ist, hat das Prinzip begriffen. Anstatt Wasser schüttet er sich einfach viele grüne Scheine über den Kopf: Ganze 10.000 Dollar will er der 'ALS' Association spenden. In seinem Video geht er auf die Stiftung ein, erwähnt die Krankheit und lenkt damit die Perspektive hauptsächlich auf die wahre Bedeutung hinter dieser Challenge: "Eis wird schmelzen, aber dieses Geld wird den Menschen tatsächlich helfen" – Respekt für solch weise Worte, Herr Sheen.
Trotz allem Unverständnis für die Oberflächlichkeit einiger Selbstdarsteller – durch das globale Aufsehen bekam die Organisation großen finanziellen Zuspruch. Innerhalb von zwei Wochen soll die ALS-Stiftung rund vier Millionen Dollar gesammelt haben, das virale Marketing hat sich insofern also durchaus gelohnt. Und da wir an das Gute im Menschen glauben, sind wir fest davon überzeugt, dass viele nach der Wasserschlacht trotzdem gespendet haben.
Bildquelle: WENN Photo