‚Captain America’: Chris Evans kämpft gegen Nazis

‚Captain America’: Mit Muckis gegen Nazis
Chris Evans in Captain America © Jay Maidment, Photo Credit: Jay Maidment

3 von 5 Punkten

Ob Batman, Superman, Hulk oder Iron Man, die Liste der Superhelden ist lang und die Verfilmungen ihrer Abenteuer immer wieder ein Hit an den Kino-Kassen. Fast vergessen ist da der erste große Actionheld der USA – Captain America. In Deutschland hat der Rächer mit dem Schild den großen Durchbruch nie wirklich geschafft, aber in Amerika ist der Superheld seit den 40ern Kult. Und so schoss der Film in den USA am Startwochenende direkt auf Platz eins. Aber kann der Ami-Held auch im Rest der Welt punkten?

Die Geschichte von ‚Captain America – The First Avenger’ geht zurück auf den zweiten Weltkrieg. In der Hauptrolle ist Muskelpaket und Frauenschwarm Chris Evans (‚Fantastic Four’) zu sehen, der zu Beginn des Films dank eines gekonnten Computer-Effekts den schmächtigen und kraftlosen Steve Rodgers spielt. Rodgers hat einen großen Traum: Er will sein Land gegen die Nazis verteidigen. Aber wegen seiner Statur droht der Traum zu zerplatzen. Doch dann wird der geniale Wissenschaftler Dr. Abraham Erskine (wie immer eine Bank: Stanley Tucci, ‚Burlesque’, ‚In meinem Himmel’) auf den mutigen Hänfling aufmerksam und steckt ihn in ein hochgeheimes Militär-Projekt. Sehr zum Ärger des knallharten Colonel Chester Philips (sehr cool: Tommy Lee Jones, ‚Men in Black’, ‚Auf der Flucht’).

Rodgers wird ein Geheim-Serum injiziert, das ihn zum Muskelprotz mit übernatürlichen Kräften macht. Da bekommt der Zuschauer das erste Mal Chris Evans durchtrainierten Body zu sehen. Nach der Transformation wird das Militär-Projekt eingestellt und Rodgers schlussendlich zur Geheimwaffe im Kampf gegen eine übermächtige Nazi-Elitetruppe, die von dem bösen ‚Red Skull’ angeführt wird. Angeschmachtet wird der Muskelprotz dabei von der toughen Peggy Carter (Hayley Atwell, ‚Die Säulen der Erde’, ‚Wiedersehen mit Brideshead’), die an seiner Seite für das Gute kämpft.

Rasanter Trailer: 'Captain America'
02:17 Min

Rasanter Trailer: 'Captain America'

'The Avengers' schon in der Mache

Klingt erstmal nach einer 0815-Actiongeschichte, aber dadurch, dass der Film im zweiten Weltkrieg spielt und Regisseur Joe Johnston (‚The Wolfman’, ‘Jurassic Park III’, ‘Jumanji’) gekonnt Kritik an der US-Kriegspropaganda übt, wird der Film zu etwas Besonderem. So wird Steve Rodgers nach dem Experiment keineswegs direkt zum amerikanischen Kriegshelden, sondern zunächst zur Marionette eines US-Politikers, der ihn für Wahlveranstaltungen im peinlichen Helden-Outfit für PR-Zwecke einsetzt. Leider verliert sich der Film nach vielversprechendem Start letztendlich dann doch etwas zu sehr in heroischen und patriotischen Posen des großen ‚Captain America’. Schade eigentlich!

Bei der Besetzung hat Regisseur Joe Johnston größtenteils auf junge, unverbrauchte Gesichter gesetzt. Chris Evans überzeugt als Held mit Tiefgang und sein weibliches Gegenstück Hayley Atwell als knallharte Spezialagentin. Ein alter Hase ist hingegen Hugo Weaving, der schon in ‚Matrix’ und ‚Herr der Ringe’ mitspielte und als ‚Red Skull’ den perfekten Bösewicht mimt.

Eine gelungene Umsetzung, spektakuläre Action-Sequenzen und subtiler Witz machen ‚Captain America – The First Avenger’ absolut sehenswert, auch wenn Superhelden-Klischees und großer US-Patriotismus den Film am Ende etwas abfallen lassen. Am weltweiten Erfolg zweifeln zumindest die Macher des Films nicht, denn mit ‚The Avengers’ ist schon der nächste Film geplant, in dem ‚Captain America’ an der Seite von Thor (Chris Hemsworth), Iron Man (Robert Downey Jr.), Hulk (Lou Ferrigno) und anderen Helden aus der sagenhaften ‚Marvel Comic’-Schmiede kämpfen wird.

Von Sebastian Schmidt

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