Busch'-Kampagne erregt die amerikanischen Gemüter

Busch'-Kampagne erregt die amerikanischen Gemüter
Busch'-Kampagne erregt die amerikanischen Gemüter

von Jessica Mazur

Wie sehr kann man sich über ein paar Haare aufregen? Die Antwort: sehr! Der amerikanische Kleidungshersteller 'American Apparel' hat eine neue Anzeigenkampagne vorgestellt, die in den Staaten derzeit für eine Menge Ärger sorgt. Der Grund: Das Model ist 'da unten' nicht rasiert. Eigentlich ist die Tatsache, dass das Model seiner Intimbehaarung weder mit Rasierer noch mit Wachs auf die Pelle gerückt ist, nicht das Hauptproblem der Werbekampagne. Hauptproblem ist vielmehr, dass das Model sich in der Anzeige nur mit einem Pullover und einem weißen Spitzenhöschen bekleidet lolitamäßig auf dem Fußboden räkelt und dabei ihre Beine spreizt. Sprich, die Intimbehaarung der jungen Damen steht im Mittelpunkt des Fotos. Und dass, obwohl mit der Anzeige eigentlich der Pullover, den das Mädchen trägt, beworben werden soll.

Es steht also ohne Zweifel fest, 'American Apparel' will mit der 'Zeig mir deinen Busch'-Kampagne in erster Linie eins: provozieren! Nicht ganz ohne Grund, denn das Unternehmen stand im vergangenen Jahr kurz vorm Bankrott und kann Aufmerksamkeit gut gebrauchen. Und die bekommt es im Moment auch, allerdings der extrem negativen Art. Die prüden Amerikaner, die selbst beim Anblick von ein paar nackten Brüsten am Strand Straftickets verteilen, sind völlig entsetzt von dem haarigen Einblick. Obwohl das Unternehmen für provokative Werbeanzeigen mit viel nackter Haut bekannt ist, ist die deutliche zu sehende Schambehaarung der jungen Frau, bei der es sich zu allem Überfluss auch noch um eine Pornodarstellerin handelt, einfach 'too much'. In den amerikanischen Onlineforen fordern immer mehr, die Marke ein für alle Male zu boykottieren.

Das ist ekelhaft!, findet ein User bei 'Styleite.com', ein andere rät dem Model: Igitt, rasier dich mal!. Immer wieder sind Einträge zu lesen, wie Das sind hier nicht die 70er Jahre. Lass dich enthaaren, dein Freund wird es dir danken. Ein zweites Poster, auf dem das Model in Tank Top und Unterhose bekleidet seine Achselhaare präsentiert, findet zwar nicht ganz so großen Anstoß, wird aber ebenfalls verurteilt. Natürlich sollte es jedem selbst überlassen sein, ob und inwieweit die eigene Körperbehaarung gestutzt, entfernt oder in seinem natürlich Zustand belassen wird, doch die amerikanische Öffentlichkeit will davon auf jeden Fall nichts sehen.

Die Aufregung über die Kampagne ist inzwischen so groß, dass 'American Apparel' Berichten zufolge darüber nachdenkt, die Fotos komplett vom Markt zu nehmen. Anscheinend hat irgendwer erkannt, dass Schambehaarung zwar schockt, aber nicht unbedingt den Umsatz steigert. Kann ich verstehen. Ich persönlich habe beim Anblick von gekräuseltem Haar auch noch nie gedacht: Mensch, ich müsste wirklich mal wieder shoppen gehen!

Viele Grüße aus Lalaland sendet Jessica Mazur.

 
Busch'-Kampagne erregt die amerikanischen Gemüter
© Bild: Jessica Mazur
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