BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken im Interview Teil 2

BAP-Frontmann Wolfgang Niedecken im Interview Teil 2
Arbeiten auf der eigenen Geburtstagsparty ... Wolfgang und der Rest von BAP hatten sichtlich Spaß an dem Konzert im Bauch des Rheindampfers.

Wer geht hier mit wem Gassi?

Wolf Maahn hat ja neulich eine längere Gastrolle in der Soap „Unter uns“ gespielt. Könntest du dir so was auch vorstellen?

Niedecken: Ja, warum nicht. Aber das ist etwas, das sollte man aus der Hüfte machen, wenn es einem Spaß macht und nicht mit der Brechstange vorgehen. Wim Wenders hat ja damals unseren BAP-Film gemacht und ein bisschen schauspielern traue ich mir schon zu. Aber ich wüsste in nächster Zeit ehrlich gesagt nicht, wann das sein sollte.

Hast du einen Spleen oder eine Macke?

Niedecken: Natürlich habe ich meine Macken. Ich kann unglaublich zerstreut sein, wenn ich im Kopf mit einer Sache beschäftigt bin, passieren wirklich sehr merkwürdige Dinge parallel dazu, weil ich dann wie weggetreten wirke. Ich bringe es beispielsweise fertig und gehe mit dem Hund spazieren und komme wieder nach Hause und der Hund steht längst wieder in der Tür. Solche Dinge passieren, jeder, der mich kennt, weiß das.

Und was bringt dich zum Lachen?

Niedecken: Vor allem meine Tochter Jojo – das ist meine Jüngste. Die hat einen unglaublichen angeborenen Witz. Ist frech wie Dreck, zickt rum, ist aber auch ganz herzlich. Die bringt mich wiederholt zum Lachen, manchmal auch zu ihrem Leidwesen ganz unfreiwillig … (muss lachen)

Deine Band BAP feiert in diesem Jahr 35-jähriges Bestehen. Was rätst du als "alter Musikhase" jungen Musikern und Bands?

Niedecken: Ich kann da eigentlich nicht so viel empfehlen, außer: Sich bloß nicht verbiegen lassen, aber gleichzeitig nicht beratungsresistent sein. Träume von jungen Menschen sind ungeheuer wichtig, und man sollte nicht mit ihnen spielen. Denn von den Träumen der Jugend hängt unser aller Zukunft ab – die haben ja nicht nur alle den Traum, Superstar zu werden – einige träumen davon, eines Tages tolle Häuser zu bauen, Städte zu gestalten, Arzt zu werden oder Menschen zu pflegen. Oder auch eine Eisdiele zu eröffnen oder Schuhe zu reparieren, und wenn die das alle ohne Visionen tun und ohne Leidenschaft, dann wird die Welt scheiße …

Ein schönes Schlusswort. Vielen Dank für das Interview.

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