Arthur und die Minimoys 2: Gähnende Langeweile

Echt einschläfernd trotz Bill Kaulitz & Co

Arthur und die Minimoys 2: Gähnende Langeweile

Auch wenn Fortsetzungen oft an der Kinokasse mehr einspielen als das Original, kommen sie künstlerisch meist nicht an ihre Vorgänger heran. Es ist einfach der erfolgreiche Name, der zieht. Leider schafft es auch ein Starregisseur wie Luc Besson, der mit bunten und fantasievollen Filmen wie 'Das fünfte Element' von Kritikern gefeiert wurde, es nicht, mit 'Arthur und die Minimoys 2 - die Rückkehr des bösen M' einen überzeugenden Nachfolger für den ersten Teil zu schaffen.

Vielmehr gewinnt der Kinogänger im Laufe der eher seichten und handlungsarmen Story den Eindruck, dass es sich lediglich um eine Art Überleitungssequenz für den dritten Teil der 'Arthur'-Trilogie handelt. Immerhin sieht Bessons Mischung aus Animation und Realfilm nett aus, und Tokio-Hotel-Frontmann Bill Kaulitz wird als Synchronstimme von Arthur vermutlich die treibende Kraft bei den Ticketverkäufen sein.

Die Story ist schnell erzählt: Der Tag des zehnten Mondes, an dem Arthur (süß: Freddie Highmore) endlich wieder in das fantastische kleine Königreich der Minimoys hinabsteigen und seine Freundin Prinzessin Selenia wiedersehen kann, steht unmittelbar bevor. Doch seine Eltern machen ihm in letzter Sekunde einen Strich durch die Rechnung und reisen früher als geplant wieder ab.

Enttäuscht packt Arthur seine Klamotten, als ihn plötzlich ein eiliger Hilferuf - geschrieben auf einem Reiskorn - erreicht. Für ihn gibt es nun kein Halten mehr: Dieser Notruf muss von seinen Freunden, den Minimoys kommen! Der junge Held überlegt nicht lange und stürzt sich kopfüber in ein gefährliches Abenteuer, um ihnen zur Hilfe zu eilen.

So weit, so gut. Die verbleibenden 70 Minuten zeichnen sich dann jedoch vor allem durch akute Handlungsarmut aus. Diesen Hänger versucht Luc Besson mit viel optischem Brimborium zu überspielen: So entführt er den Zuschauer in eine Art Mini-Las-Vegas, das Arthur auf seinem Weg zu den Minimoys passieren muss. Überall leuchtet und glitzert es, laute Musik dröhnt aus den Gassen, befremdliche Kreaturen lungern in den Straßen, und eine wilde Verfolgungsjagd im Käfer-Flugmobil durchs Unterholz sorgt wenigstens für ein wenig Unterhaltung. Doch auch diese Ablenkungsmanöver können nicht wirklich über die seichte Story hinwegtäuschen.

Die eigentliche Schwäche des Films kommt vor allem in den letzten Minuten überdeutlich zum Tragen: So lange lässt Besson den Zuschauer nämlich auf die Rückkehr des 'bösen M' warten - und 'M' kommt so plötzlich, wie unspektakulär. Er offenbart seinen teuflischen Plan und … das war’s! Der Film ist vorbei und der Kinogänger wird leicht verwirrt zurückgelassen. Dieses abrupte Ende verstärkt den Eindruck, dass der zweite Teil eigentlich nur die Funktion hat, den dritten Teil einzuleiten. Damit stellt sich der Film jedoch selbst ein Bein, weil das enttäuschende Ende nicht unbedingt Lust auf mehr macht.

Von Christina Rings

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