Anna-Maria Zimmermann: "Kann ihm nicht verzeihen"
Linker Arm für immer gelähmt?
"Ich kann diesem Mann nicht verzeihen"- so reagierte Anna-Maria Zimmermann auf die Entschuldigung des Hubschrauberpiloten, mit dem die Schlagersängerin vor acht Monaten auf dem Weg zu einem Auftritt abstürzte. 18 Tage lag die 22-Jährige nach dem Unfall im Koma. Der linke Arm der Sängerin ist noch immer gelähmt.
Jetzt verurteilte das Landgericht Paderborn den Unglückspiloten wegen fahrlässiger Körperverletzung zu zehn Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe von 8.000 Euro. Nach Ansicht des Richters habe der 51-Jährige im Oktober vergangen Jahres versäumt, den Landeplatz vor der Diskothek 'Kuhrausch' absperren zu lassen. Weil der Platz von Menschen und Autos blockiert war, habe er bei der Suche nach einem anderen Landeplatz einen Flugfehler begangen, so das Urteil des Gerichts.
"Er hatte sieben Monate Zeit mir nahe zu sein"

Bei dem folgeschweren Absturz erlitt die ehemalige DSDS-Sängerin so schwere innere Verletzungen, dass sie mehrfacht notoperiert werden musste. Mit den Folgen hat das Opfer auch jetzt noch zu kämpfen. Vor Gericht trug Zimmermann den linken Arm in einer schwarzen Schlinge. In der linken Schulter seien Nerven durchtrennt, sagte die 22-Jährige. In einer weiteren, voraussichtlich zwölfstündigen Operation sollen ihr Nerven aus der rechten in die linke Schulter verpflanzt werden.
Trotz einer Entschuldigung des Angeklagten blieb Zimmermann unversöhnlich. "Er hatte sieben Monate Zeit mir nahe zu sein, mir zu helfen“, sagte sie nach dem Urteil. Diese Chance habe er nicht genutzt. Jeder Mensch mache Fehler, sie sei aber tief enttäuscht. "Da ist es für mich schwierig, ein einfaches 'Entschuldigung' anzunehmen.“ Am Abend vor dem Prozess habe die Versicherung des Helikopters eine Summe gezahlt, über die Stillschweigen vereinbart wurde. Sie sei aber froh über das Ende des Prozesses. "Ich will jetzt nach vorne schauen.“