Animationsfilme sind angesagt

Produzent und Oscarpreisträger Chris Wedge “entführte“ uns mit seinem Animationsabenteuer in eine der warmherzigsten Eiszeiten überhaupt. “Ice Age“ hat nicht nur perfekte Animationen zu bieten, Wedge übermittelt uns mit den Figuren Manny, Sid und Diego auch eine humanistische Botschaft: Freundschaft, Treue und Mitgefühl leben. Das computeranimierte Filmabenteuer steckt voller origineller Ideen und hat eine Faszination, die Große und Kleine mit viel Humor begeisterte.

Fortsetzungsstreifen sind in der Regel nie so gut, wie ihre Vorläufer und floppen meistens an den Kinokasen. Nicht im Fall des Erfolgsstreifen “Ice Age 2“. Vier Jahre sind vergangen, seit ein bei Ausbrechen der Eiszeit in Not geratenes Menschenbaby aus dem einzelgängerischen Mammut Manni, dem verschlagenen Säbelzahntiger Diego und dem geschwätzigen Faultier Sid die besten Freunde machte. Nun fristet die pelzige Single-Jungs-WG ihr Dasein am Rande einer bunt zusammen gewürfelten Tierherde.

Sie glauben, ein Film über einen Müll sammelnden Roboter der nicht spricht und auf einer seelenlosen Erde seinen einzigen Freund in einer Kakerlake findet funktioniert nicht. Na dann haben Sie ’Wall-E’ noch nicht gesehen. Pixar schafft es, dass man der knuffigen Schrottmühle schon nach den ersten fünf Filmminuten verfällt und den Film so schnell nicht vergisst. Süß!

Das neue CGI-Wunderwerk aus dem Hause DreamWorks Pictures war der Sommer-Hit 2005. Dieser Film zeigt nach “Shrek 2“, dass die Kluft zwischen Zeichentrickfilmen und hochmodernen Animationen immer größer wird. Denn wieder ist es gelungen, lebensechte Wesen (in diesem Fall Tiere) und realistische Welten am Computer zu erschaffen.
Madagascar 2 (USA/2008)
Nachdem “Madagascar“ eine ganze Menge Geld an die Kinokassen gespült hat, ist es natürlich kaum verwunderlich, dass da die Fortsetzung folgt. Die vier Tiere aus dem New Yorker Zoo sind noch immer auf Magagascar gestrandet, haben aber keine Lust mehr auf ihr Robinson Crusoe Dasein. Dass es eine ziemlich schlechte Idee war, ausgerechnet in ein Flugzeug zu steigen, dass von Pinguinen repariert wurde, merken sie spätestens dann, wenn Sie in Afrika - ihrer eigentlichen Heimat - notlanden.

Wer sagt denn, dass 2D-Filme keine Chance mehr haben? Was zu Bambis Zeit prima war, funktioniert auch heute noch - allerdings nur, wenn die Gags stimmen. Und daran ist bei der gelben Chaotenfamilie aus Springfield nie Mangelware. Denn der rotzfreche Bart und sein Vater, Oberloser Homer Simpson, treten in jedes Fettnäpfchen, das sich vor ihnen auftut - unter den altklugen Kommentaren von Schwester Lisa und dem sarkastischen Gemurmel vo Mama Marge. Einfach lustig.

Nach “Madagascar“ und “Happy Feet“ nochmal Pinguine? Den Machern ist dabei sogar etwas Neues eingefallen: Sie lassen ihre schwarz-weißen Viehcher nicht in der Antarktis herumtapsen, sondern schicken sie auf Surfbrettern ins Wasser. Mithaltn mit “Happy Feet“ kann “Könige der Wellen“ bei weitem nicht. Für einen verregneten Sonntag aber genau das Richtige.

Wer hätte gedacht, dass wir sogar eine Ratte lieben könnten? Aber Remy, der kochbegeisterte Nager aus dem putzigen Trickfilm “Ratatouille“, ist so liebevoll animiert, dass sich uns glatt die Nackenhaare aufstellen, wenn wir daran denken, dass der fiese Koch Skinner (Bildmitte) dem possierlichen Tierchen an den Kragen will. Dieser Animationsspaß hat so viel Tempo, Action und Humor, dass auch erwachsene Kinder ihn lieben werden.

Bully macht beim Parodieren bekanntlich vor nichts halt, und so hat er sich jetzt die Sissi-Filme vorgeknöpft. Natürlich persifliert er nebenbei noch ein paar andere Romy-Schneider-Filme und Heimatschinken. Und damit er nicht alle Rollen selbst spielen muss, hat er mit “Lissi“ seinen ersten 3D-Trickfilm gedreht. Wir lassen uns überraschen.

Auch Komiker Seinfeld wollte sich in 3D verewigen und schrieb das Buch zu diesem Trickfilm, in dem ein Bienenmännchen sich aufmacht, die Menschen um ihren Honig zu bringen. Wir können nur hoffen, dass der Protagonist mindestens so beschränkt ist wie Biene Majas Kumpel Willi, sonst haben die Menschen im Film bald nur noch Nußcreme auf dem Brot.

Die neueste Disney-Produktion “Triff die Robinsons“ erzählt die Geschichte des zwölfjährigen Lewis, der in einem Waisenhaus wohnt und darauf hofft, endlich eine Adoptivfamilie zu finden. Das clevere Köpfchen bastelt an einer Zeitmaschine, um in die Vergangenheit reisen zu können und herauszufinden, warum seine Mutter ihn einst vor der Tür des Kinderheims aussetzte. Actionreich und witzig ist die Geschichte um den kleinen Lewis (erinnert stark an Harry Potter) und wird mit Sicherheit das junge Kino-Publikum schwer begeistern können.

Tanzende und singende Pinguine sind die liebenswerten Hauptakteure in dem Animationsabenteuer “Happy Feet“. In dem äußerst hübsch animierten Trickabenteuer erfahren wir nämlich, welche entscheidende Rolle Gesang im Leben der Kaiserpinguine spielt. Und das ist der eigentliche Gag des Films, der an den Kinokassen große Erfolge erzielen konnte und durchaus zu den besten Animationsfilmen überhaupt zählt.

Harte Schale, weicher Kern: Der nicht gerade ansehnliche Oger Shrek rülpst und furzt, was das Zeug hält, aber tief in seiner grünen Brust schlägt ein gutes Herz – solange man den Eigenbrödler in Frieden lässt. Doch dann muss er seinen heiß geliebten Sumpf verlassen, um eine Prinzessin zu erlösen – heutzutage kriegen die schönen Prinzen auch nichts mehr selbst hin! Zusammen mit einem geschwätzigen Esel muss Shrek einige Abenteuer bestehen, bis er die Prinzessin nicht nur befreit, sondern auch ihr Herz erobert und damit den unfähigen Schönling aussticht. Zauberhafte Märchensatire von einem Disney-Abtrünnigen, die mit bösartigen Anspielungen nicht geizt, einem etwas derberen Humor frönt als wir ihn von Micky & Co gewohnt sind und zudem noch eine Lanze für Außenseiter bricht. Das Konzept war so erfolgreich, dass wir mittlerweile beim dritten Shrek-Abenteuer angekommen sind. Und zwei weitere sind in Planung. Teil 1 bleibt aber unangefochten der beste.

Die Hauptpersonen im Animationsfilm “Ab durch die Hecke“ sind sechs quirlige Tiere, die in der Vorstadt massenhaft Nahrung vermuten. Um aber dorthin zu gelangen, müssen sie die Hecke am Rand der Stadt überwinden, was sich als gar nicht so einfach erweist.

Das erfolgreiche Werk aus dem Hause Pixar: “Cars“ erzählt die liebenswürdige Geschichte des Rennwagens Lightning McQueen, der an einem großen Rennen teilnehmen will, um noch berühmter zu werden. Auf dem Weg zur Rennstrecke wird der Flitzer in dem Kaff Radiator Springs aufgehalten, wo er durch neue Autos erfährt, was die wahre Bedeutung von Freundschaft und Familie ist.

In Walt Disneys Kinderspaß “Himmel und Huhn“ wird das Leben von Hühnchen Junior völlig auf den Kopf gestellt, als der Kleine behauptet, dass ihm ein Stück Himmel auf den Kopf gefallen ist. Doch niemand will Hühnchen Junior Glauben schenken. Für den kleinen beginnt eine schwere Zeit. Doch eines Tages passiert dann doch noch das Unglaubliche...

Der Film um die Odyssee eines ängstlichen Clownfischs, der seinen von Tauchern verschleppten Spross “Nemo“ in den Weiten des Ozeans sucht, schlug ein wie eine Bombe und spaltete das Publikum. Die einen träumten schon von Clownfish-Sushi, die anderen kuscheln seither mit orangefarbenen Fischkissen und können es sich immer wieder ansehen, wie die Anonymen Fischesser, die Haie Hammer und Hart, Nemos Papa fast verfrühstückt hätten und wie Nemo schließlich dank seiner neuen Freunde und durch eine Klospülung ins Freie gespült wird. Der liebevoll animierte Streifen überzeugt durch witzige Dialoge und jede Menge Herz. Auch Robbie Williams begeisterte sich für das fischige Vergnügen und steuerte den Titelsong bei.

Die kleinen Fellknäuel der Monster AG haben es faustdick hinter den Ohren. Durch die Schranktüren dringen sie in Kinderzimmer ein und rauben die Angstschreie der erschreckten Kids. Die Schreie liefern nämlich den Strom für ihren Wohn- und Arbeitsort Monstropolis. Doch eines Tages hat Monster Boo ein kleines Mädchen im Schlepptau, das sich aus Panik im Fell des Untiers verkrallt hat. Jetzt zeigt sich, wer richtig Angst hat. Die Monster halten Kinder nämlich für giftig, geraten in Panik und denken über drastische Maßnahmen nach. Doch Boo entdeckt zum Glück sein Herz für Kinder und versucht, der Kleinen aus der Monsterstadt heraus zu helfen. Das freche Trickabenteuer aus den Pixar-Studios, die bereits für „Toy Story“ verantwortlich zeichneten, ist nicht nur ein großer Spaß für die Kleinen, sondern wartet auch noch mit Seitenhieben auf die Leistungs- und Konsumgesellschaft auf.

Der erste Film, der Schauspieler komplett durch digital animierte Figuren ersetzt und damit die Illusion von Wirklichkeit zu erwecken versucht. Wie Menschen sehen die Protagonisten zwar nicht aus, aber die Effekte sind in der Tat beeindruckend: Die Frisur der Heldin besteht aus 60.000 Haaren, die sich im Wind bewegen und das Licht so reflektieren, dass es aussieht wie in einer Shampoo-Werbung. Die etwas esoterisch angehauchte PC-Game-Verfilmung von Hironobu Sakaguchi erzählt, wie die Menschen im Jahr 2065 gegen Aliens kämpfen, die den von ihnen Vernichteten ihren Lebensgeist aushauchen. Die Armee möchte die Außerirdischen mit einer Superwaffe bekämpfen, die aber der Menschheit gefährlich werden könnte. Die schöne Ärztin Aki und ihr Mentor Dr. Sid setzen jedoch eher auf eine biologisch-spirituelle Lösung.

Ein Meisterwerk von Hayao Miyazake („Prinzessin Mononoke“), der in wunderbar pastelligen Bildern mit tollen Licht- und Schatteneffekten erzählt, wie die Eltern der kleinen Chihiro von der bösen Hexe Yakuba in Schweine verwandelt werden. Denn die unartigen Erwachsenen haben verbotenerweise von Süßigkeiten genascht, die den Göttern vorbehalten sind, und sollen zur Strafe das Zauberreich der Hexe nicht mehr verlassen. So bleibt Chihiro nichts anderes übrig, als ihre Eltern auf eigene Faust zu befreien. Dafür muss sie ihre wahre Identität verleugnen, damit die Hexe keine Macht über sie bekommt und unter falschem Namen bei ihrer Feindin anheuern. Tricktechnisch perfekte „Alice im Wunderland“-Variante aus Japan, die 2002 den Goldenen Berlinale-Bären sowie den Oscar für den besten animierten Film gewann.

Nick Park schuf zusammen mit Peter Lord, mit dem er schon bei den “Wallace & Gromit“-Kurzfilmen zusammenarbeitete, das erste Plastilinmovie in Spielfilmlänge. Fans waren ein wenig enttäuscht, dass nicht der Erfinder und sein Hund die Helden des ersten Langfilms wurden, aber die flugunfähigen Legehennen, die dem Geflügel-Schlachter zu entkommen versuchen, begeisterten das Publikum ebenfalls.

Kleine Ameisen haben's schwer: Den ganzen Tag müssen sie schuften, und dann kommen die großen bösen Heuschrecken und stehlen den Ertrag. Also zieht die in Prinzessin Atta verliebte Ameise Flik los, um knallharte Helfer gegen die Heuschrecken-Gang von Hopper zu rekrutieren. Zurück kommt Flik mit einer bunten Mischung abgehalfterter Zirkus-Insekten, die gar nichts vom Kämpfen wissen wollen. Liebevoll gezeichnete Charaktere und witzige Details machen “Das große Krabbeln“ zu einem großen Film für die ganze Familie. Herrlich boshaft ist der gierige Anführer der Heuschrecken, abenteuerlich und spannend der Kampf der bunt gemischten Zirkustruppe gegen die Gangster. Das Unterholz lebt!

Der kleine Löwe Simba soll Thronfolger im Reich der Löwen werden. Doch damit sind nicht alle einverstanden, und so wird Löwenkönig Mufasa von seinen Widersachern brutal ermordet. Der arme Simba, dem seine missgünstigen Verwandten auch noch den Mord an seinem Vater in die Schuhe schieben wollen, sucht Zuflucht bei der Meerkatze Timon und dem Warzenschwein Pumbaa. Aber um wirklich erwachsen zu werden, kann er nicht sein Leben lang dem Müßiggang frönen, sondern muss sich seiner Verantwortung stellen und um den ihm rechtmäßig zustehenden Thron kämpfen. Nach einigen albernen Produktionen eine Rückbesinnung auf die ernsthafteren Filme der frühen Disney-Tage mit eingängigen Songs von Elton John. Eine tragische Geschichte um Schuld und Sühne, ums Fressen und Gefressenwerden, die tricktechnisch neue Maßstäbe setzte, Groß und Klein begeisterte und zu Recht ein Klassiker ist.

Probier’s mal mit Gemütlichkeit! Kaum zu glauben, dass dieser Film über die Geschichte des kleinen Jungen Mogli, der im Dschungel bei den Tieren aufwächst, schon über 40 Jahre alt ist. Die Verfilmung des Werks von Rudyard Kipling hat sich frisch und jung gehalten, nicht zuletzt durch die unverwechselbaren Figuren aus dem Hause Disney. Dabei ist es gar nicht so sehr Mogli selbst, der die Geschichte trägt. Figuren für die Ewigkeit sind seine treuen Freunde, Beschützer und Begleiter: Balu, der Bär, und Baghira, der Panther, die den Jungen zurück ins Menschendorf bringen wollen. Gefahr droht durch die Schlange Kaa, den hinterlistigen Tiger Shir Khan, der die Menschen hasst, und Affen-König Louie, dem es zwar nicht an Rhythmus, aber am Feuer fehlt, um wie ein Mensch zu sein.

Rehkitz Bambi verliert bei der Jagd seine Mutter. Nun ist das großäugige Reh auf die Hilfe seiner Freunde angewiesen. Mit Hase Klopfer und Stinktier Blume übersteht es so manches Abenteuer und veranstaltet fröhliche Spielchen, bis es groß genug ist für die wichtige Rolle, die ihm zugedacht ist: Als junger, starker Hirsch wird Bambi die Führung des Rudels übernehmen. Nach der berühmten Erzählung von Felix Salten wurde dieser Zeichentrickfilm-Klassiker 1942 in den Disney-Studios realisiert. Die deutsche Premiere war allerdings erst 1950. Die tragische Geschichte um das Hirschbaby Bambi ist eine Allegorie auf das Leben und gilt als einer der reinsten und unschuldigsten Disney-Filme. Disneys erklärtes Lieblingsprojekt setzte Maßstäbe in der Tricktechnik und rührte Generationen zu Tränen.
