Von Mireilla Zirpins
Kaum ist sie hier, erstrahlt das Festival in ganz anderem Glanz. Denn die werdende Mutter von Zwillingen ist so sichtlich glücklich hier in Cannes, dass sie einfach gute Laune versprüht. Sie ließ es sich nicht nehmen, trotz weit fortgeschrittener Schwangerschaft ihren Trickfilm „Kung Fu Panda“, in dem sie einer Tigerin ihre Stimme leiht, höchstpersönlich vorzustellen. „Jeder hat mir gesagt: ‚Du brauchst nicht zu kommen, wenn du zu schwanger bist.’ Aber mir geht’s prima. Ich sitze hier ja viel rum und rede.“
Immerhin hatte sie es nicht ganz so weit. Schließlich weilte die wohl berühmteste Patchwork-Familie der Welt zuletzt in der Villa von „Microsoft“-Mitbegründer Paul Allen in Saint-Jean-Cap-Ferrat - einen Katzensprung von Cannes entfernt. Natürlich sind Brad und die Kinder mit in Cannes, sodass Angelina Jolie das Angebot eines Journalisten höflich ausschlagen konnte. Der sagte nämlich in der Pressekonferenz, dass er für den Notfall auch noch einen sehr schicken Anzug im Schrank hätte, um sie auf dem Roten Teppich zu begleiten.
„Brad kommt mit“, versicherte Angelina lächelnd. „Er ist nur im Moment bei den Kindern. Aber er wird sich in letzter Minute noch in einen Anzug werfen.“ Ein Vorzeigepapi, dem hier sicher auch die eine oder Dame gern beim Kinderhüten assistiert hätte, während Angelina Jolie über die Auslegeware vor dem Festivalpalast schreitet.
Oft wird behauptet, Angelina Jolie rede nicht gern über ihr Privatleben. Doch sie freute sich sichtlich über das Interesse an ihrer Schwangerschaft und bestätigte die Gerüchte: „Brad und ich denken tatsächlich über eine Geburt in Frankreich nach, aber noch ist nichts entschieden.“ Französisch ist nämlich, wie die Aktrice verriet, die zweite Sprache im Hause Brangelina – schließlich war ihre letztes Jahr verstorbene Mutter Französin. „Ich versuche hier, mein eingerostetes Französisch wieder aufzupolieren, und meine Kinder lernen auch Französisch.
Der Riesen-Bauch gab viel Anlass zum Scherzen. Und auf die Frage, ob ihre Kinder „Kung Fu Panda“ schon gesehen hätten, prustete Dustin Hoffman: „Die im Bauch noch nicht.“ Natürlich wollte jeder noch mal aus Angelinas Mund hören, dass sie wirklich Zwillinge kriegt. Da verwies sie scherzhaft an Jack Black, der es versehentlich ausgeplaudert hatte. „Na Jack, willst du es nicht bestätigen?“. Der murmelte dann etwas von Drillingen. Oh weh! Dann hätte Familie Brangelina sieben Kinder, aber es war wohl eher ein Scherz. Obwohl: Angelina Jolie wollte nicht ganz ausschließen, dass es noch mehr Nachwuchs geben könnte.
Und sie verriet uns sogar, was sie auf dem Roten Teppich „drunter“ trug: Flache Schuhe mit einer Nike-Sohle. Die sah man bei der Premiere nicht, weil Angelinas grasgrünes bodenlanges Wallekleid sie verdeckte. Zum Fotocall vor der Pressekonferenz wagte sie sich aber doch in ein paar Stilettos. Aber da musste sie auch nur zehn Minuten stehen und konnte es sich dann auf dem Podium gemütlich machen.
Das tat Angelina Jolie ebenfalls, als sie strahlend an der Seite ihres Brad auf dem Roten Teppich für die Fotografen posierte. Und sie räumte die Gerüchte aus, sie könne ein Tigerweibchen sein wie ihre Filmfigur - schließlich sagt man den Tigerinnen nach, ihren Riger an der kurzen Leine zu halten. „Wir haben eine sehr ebenbürtige Partnerschaft bei uns daheim.“ Und so musste Brad tatsächlich abends nicht mehr die Kinder hüten, sondern spazierte als gleichberechtigter Star stolz neben der werden Mutter her – wie schon im letzten Jahr eines der Highlights des Festivals.